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Diese Zeit ist eine Idee des Lebens, dich zu entschleunigen. Diese Zeit ist keine verfluchte Zeit, die dir eins auswischen will, sondern eine Chance für mehr Ruhe, mehr Gelassenheit und mehr Gefühle. Läufst du sonst den ganzen Tag gestresst durch die Gegend, willst noch alles mögliche erledigen, willst auf bestimmte Weise nach außen wirken, hast kaum Zeit für das, was dir Freude bereitet und dir guttut? Dann kannst du jetzt die Ketten des Alltags sprengen und einen neuen Fokus setzen: Du kannst dich wieder besser kennenlernen, dich verstehen, dich intensiver mit deinen Gefühlen auseinandersetzen.
Es ist die Zeit deiner Freiheit und deiner Gefühle.
Jetzt ist deine Zeit
Was meine ich damit? Im Alltag sind starke Gefühle nicht erwünscht, und wenn doch, dann sowieso nur positive. Negative Gefühle gehören nicht in unseren Alltag. Alle Gefühle sind aber da, um empfunden zu werden. Sie bringen dich zu dem zurück, der du bist, was dir guttut und was nicht. Obwohl das so wahnsinnig wichtig ist, gibt es dafür sonst selten Platz und wir ignorieren viele Dinge. Ignorieren, wie unausgeschlafen wir sind, wie launisch, wie gestresst, wie wenig Zeit wir mit unserer Familie verbringen. Denn höher, schneller, weiter!, das ist es, was sonst zählt.
Aber jetzt ist nicht die Zeit der Wirtschaft, sondern deine Zeit. Weg von dem, was von dir erwartet wird, hin zu dem, was du bist. Weg von den materiellen Dingen, hin zu bewussteren Gefühlen. Weg vom Außen, rein ins Innere.
Zeit für deine Gefühle
Du darfst jetzt bewusst fühlen und den Kontakt zu dir selbst intensivieren. Welche Gefühle drängen sich denn bei dir an die Oberfläche? Angst und der Wunsch nach Sicherheit? Traurigkeit über die vielen Dinge, die jetzt nicht stattfinden? Gleichgültigkeit? Akzeptanz? Besinnlichkeit – einmal ohne den ganzen Weihnachtsstress vorher, das ist doch auch mal was. Vielleicht sogar so was wie Zufriedenheit oder Freude, endlich mehr Zeit für dich zu haben. Es ist eine neue Freiheit, die du jetzt, da du so „eingesperrt“ bist, empfinden kannst. Eine Zeit deines Herzens, nicht deines Kopfes, und deiner Gefühle.
Die Krise ruft nur die Gefühle hervor, die schon da sind
Alle Gefühle, die jetzt hochkommen, wollen gefühlt werden. Sie sind jederzeit in dir. Sie sind deine Basis, sie machen dich. Nicht die scheinbare Krise ruft die Gefühle in dir hervor, sondern es sind die Gefühle, die ohnehin in dir existieren und jetzt neuen Raum erhalten. Die Krise ruft nur die Gefühle hervor, die du schon in dir trägst.
Wenn du keine Angst in dir trägst, wirst du auch jetzt keine Angst fühlen. Wenn du kein Urvertrauen in dir hast, wirst du auch jetzt kein Urvertrauen spüren und zum Klopapier greifen. Du solltest das nicht werten, sondern es hinnehmen und darüber nachdenken. Wie fühle ich mich bei der Situation? Warum empfinde ich diese Gefühle? Was ist der wahre Auslöser, dass ich diese Gefühle empfinde?
Weg von der Anerkennung durch andere
Diese Zeit bringt dich dir selbst näher. Sie zeigt dir, was du sonst oftmals verdrängst oder abstößt. Sie lässt dir ganz neuen Raum, ganz neue Freiheit, die nicht an den anderen Menschen hängt, sondern nur an dir selbst. Keine teuren Urlaube, um neue Fotos bei Instagram zu posten, sondern nur der morgendliche Frühstückstisch. Du kannst dich jetzt stärker machen und den Fokus auf das Äußere reduzieren. Dich freier machen von der Anerkennung durch andere. Von der Abhängigkeit.
Nutze die Zeit für dich
Du kannst diese Zeit so herrlich produktiv nutzen, anstatt dir Sorgen zu machen oder wütend zu sein. Wolltest du nicht immer mal den Dachboden entrümpeln? Das Wohnzimmer neu streichen? Oder mal wieder gesünder und aufwendiger kochen? Mal wieder alte Freunde anrufen? Gelassener arbeiten, weil dich jetzt die Arbeitskollegen nicht mehr ablenken? Ein neues Projekt starten? Dich in Meditation ausprobieren?
Oder geh doch mal raus und mach’ einen Spaziergang! Der Frühling lädt dich dazu ein.
Finde die Dankbarkeit
Nutze die Zeit für dich und sei dankbar, dass du ein warmes Zuhause hast, dass du vielleicht ein oder mehrere dich liebende Menschen um dich hast, dass du genug zu essen hast, genug Klopapier. Erinnere dich bewusst daran, was du alles schon erreicht, was du dir alles schon erarbeitet hast. Finde bewusst das Gefühl der Dankbarkeit und besinne dich darauf.
Der Text ist inspiriert von Christian Bischoff.
Und wie gehst du mit der Situation um? Was fühlst du? Was machst du jetzt den Tag über? Nutzt du deine Zeit anders als sonst? Schreibe mir doch darüber!
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Oder bist du doch ein bisschen unruhig und willst wissen, wie du zur Gelassenheit findest?
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