Ein neuer Weg: der ehrlichste Beitrag seit langem

Ein neuer Weg

Lesezeit: 3 Minuten

Ich bin richtig – endlich. So fühlt es sich also an, wenn ich auf einem Weg bin, der zu mir passt. Wenn ich nicht mehr flüchten muss: Flüchten aus einer Gruppe, weil ich scheinbar dazugehören muss, obwohl ich im Grunde meines Herzens nicht will.

Flüchten aus einem Sportverein: Ja, eigentlich passt es doch zu mir, aber …! Flüchten aus Verbindungen, obwohl ich bloß nicht zur einsamen Insel werden will. Und dabei lege ich mir selbst die Steine so in den Weg, dass ich keine Brücken zu anderen bauen kann.

Und auch, wenn ich erst am Anfang des neuen Weges bin, fühlt es sich doch so richtig und so gut an. Wovon ich spreche? Persönlichkeitsentwicklung.

Rückblick: In einer Sackgasse

Ich habe damit angefangen, weil ich in einer Sackgasse gelandet war. Weil es einfach nicht mehr ging, und ein Großteil in meinem Leben mich geradezu angeschrien hat: „Jetzt lass das doch! Hör auf, das ist nicht dein Weg!“

Besonders in Verbindung mit anderen habe ich es gespürt. Viele haben mir ein schlechtes Gefühl gegeben. Bei Gruppen war das regelmäßige Dabeisein und -bleiben eine Last, aber ich habe es ignoriert. Bis meist ziemlich schnell die Gedanken aufkamen, dass die anderen mich komisch finden, und dann musste ich natürlich zeigen, dass ich es nicht bin … was natürlich völlig nach hinten losging.

Irgendwann türmte sich vor mir eine riesengroße Mauer auf, an der ich einfach nicht mehr vorbeikam, ja nicht einmal vorbeischauen konnte. Und jetzt? Eine Entscheidung musste her: Ich werde mich ändern. Ich werde glücklich sein.

Ein neuer Weg

Im Rückblick merke ich, wie ich mich verändert habe. Ich habe ein anderes Verhältnis zu mir selbst entwickelt (auch wenn da immer noch genug Baustellen offen sind, auf denen aber schon fleißig planiert und Sandgruben ausgehoben werden …).

Ich bin glücklicher, stabiler und ausgeglichener als früher. Meine Gedanken sind positiver. Und auch, wenn es mir mal nicht gut geht, kann ich es doch einordnen und besser annehmen.

Ich habe tägliche Selbstfürsorge zu meiner Gewohnheit gemacht: Sei es für meinen Körper, zum Beispiel über Yoga, ein Workout oder einen Spaziergang. Oder auf geistiger Ebene: Mit verwöhnenden Gedanken mir selbst gegenüber, mit einer Meditation, oder mit bewusst wahrgenommenen, angenehmen Gefühlen.

„Zurückgeblieben“, „schwach“ und „verrückt“?

Dazu gehört Annahme. Auch von den Anteilen, die ich vielleicht lieber nicht in mir hätte. Da sind Fragen wie: Blamiere ich mich? Zum Beispiel, wenn ich davon schreibe, mich selbst zu umarmen? Wenn ich Posts auf Social Media absetze, obwohl ich in meinen Augen alles andere als gerne und talentiert einer Rolle als „Influencerin“ nachzukommen versuche?

Was denken die Leute, die mich von früher kennen? Ist das alles nicht total offensichtlich, was ich hier mache? Bin ich nicht nur eine Art von „zurückgeblieben“ oder „schwach“ oder „verrückt“, weil ich das bewusst tun muss, um mein Leben zu meistern?

Auf dem richtigen Weg

Was mir sehr dabei hilft, sind neue Begegnungen in meinem Leben. Wie du den letzten Blogbeiträgen entnehmen kannst, bin ich auf Menschen getroffen, die so wie ich ticken. Und auch, wenn diese Verbindung vielleicht nicht halten sollte, weiß ich doch, dass diese Auseinandersetzung mit mir selbst doch GENAU RICHTIG ist und genau das, WAS MIR GUTTUT.

Es ist für mich so eine große Bereicherung, mich mit diesen Menschen zu treffen. Dazu zu sprechen: „Was ist deine größte Herausforderung im letzten Monat gewesen?“ oder „Welches Buch hat dir am besten gefallen?“ oder „Welche Lösungen hast du im Hinblick darauf, deine Ziele zu erreichen?“

Manchmal kann ich förmlich spüren, wie mein Gehirn neue Synapsen koppelt. Zeitweise ist das sehr anstrengend, und ich ziehe mich zurück, weil ich mich selbst unter Druck setze. Aber mein ganzes Gefühl sagt „JA“ dazu, auch wenn ich manchmal Pausen brauche.

Und ich stelle mich der Herausforderung, mich wieder in eine Gruppe zu begeben. Vielleicht neue, feste Bande zu knüpfen. Und zwar nicht aus Verzweiflung oder Angst vorm Alleinsein, sondern weil es mir Erfüllung und inneren Frieden bringt. Bestimmt ist es ganz leicht, wenn ich es nur wirklich zulasse. Ich will es versuchen und weiter wachsen, weiter dazulernen.

Bin ich ehrlich mir selbst gegenüber?

Wachsen bedeutet auch für mich, Veranstaltungen in diese Richtung zu besuchen. Zum Beispiel habe ich jetzt mein erstes Retreat gebucht und freue mich mega darauf: Yoga, Meditation und Schweigen. Der Gedanke, nicht zu sprechen und mich in einem geschützten Rahmen ganz mir selbst zu widmen, fasziniert mich. Ich freue mich auf die Erfahrung, auch wenn es vielleicht nicht so einfach wird.

In all dem steckt aber auch Unsicherheit, was diesen Blog angeht. Schreiben hat immer eine Funktion für mich erfüllt. Und die Frage, die sich mir inzwischen stellt, lautet: Welche Funktion erfüllt dieser Blog für mich? Brauche ich das Schreiben noch? Oder will ich es nur brauchen? Bin ich ehrlich mir selbst gegenüber?

Dieser Weg geht immer weiter

Ich möchte mich selbst befreien. Immer mehr fällt mir auf, wie wichtig es ist, was ich selbst von mir denke. Und wenn ich spüre, dass dieser Blog nicht das richtige für mich ist, werde ich es beenden. Ich werde mir selbst die Möglichkeit geben, das herauszufinden.

Das Schöne ist, dass Persönlichkeitsentwicklung, die Praxis von Selbstfürsorge und das „Sich-selbst-kennenlernen“ ein Weg ohne Mauern und Sackgassen ist. Ein Weg ohne Ende, es geht immer weiter. Deshalb freue ich mich über das, was ich schon geschafft habe, und bin gespannt auf alles, was noch kommt.

Das hier fühlt sich wie ein sehr egozentrischer Beitrag an – vielleicht kannst du trotzdem etwas für dich mitnehmen. Persönlichkeitsentwicklung ist eine ganzheitliche Einstellung, ein Entschluss, eine Gewohnheit. Und sie macht das Leben so viel lebenswerter. Trau dich, dich auf diese Veränderung einzulassen.

Herzlich, Sabrina

Titelbild: esudroff/Pixabay

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