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Wenn du denkst – woran denkst du? Weißt du das eigentlich?
Denkst du bewusst? Beobachtest du deine Gedanken? Kannst du deine Gedanken ausmisten?
Deine Gedanken beeinflussen dich bei allem
Am Tag hast du so viele Gedanken – wahrscheinlich achtest du oftmals gar nicht auf sie. Sie werden dir meistens erst richtig bewusst, wenn du keine andere Beschäftigung hast: Zum Beispiel beim spazieren gehen oder wenn du alleine zuhause bist.
Meistens sind es Gedanken von dem, was dich zuletzt beeinflusst hat. Aber dann ploppen da auch wieder Gedanken auf, die eben nicht zuletzt vorgefallen sind, sondern die dich – ob bewusst oder unbewusst – ständig begleiten. Und nicht nur das: Sie beeinflussen, wie du handelst, mit dir selbst umgehst, welche Stimmung du hast und wie du auf andere Menschen wirkst.
Umso wichtiger finde ich es, dass ich dich hier mal darauf aufmerksam mache: Was denkst du eigentlich?
Lerne, deine Gedanken bewusst wahrzunehmen
Und ich möchte dich dazu ermuntern, bewusster auf deine Gedanken zu achten. Sie zu beobachten. Und bewusst wahrzunehmen.
Seitdem ich das mache, geht es mir selbst viel besser. Ich lerne mich selbst immer besser kennen. Und das kannst du auch! Auch wenn es nicht das alleinige Heilmittel ist (ich kann auch noch immer nicht in jeder Situation sagen, warum ich so gehandelt habe, wie ich es getan habe), empfehle ich dir von ganzem Herzen: Achte auf deine Gedanken! Damit kannst du dich nicht nur bewusster kennenlernen; du kannst sie auch aktiv beeinflussen.
Beobachte deine Gedanken
Aber jetzt mal konkret:
Wenn du dich mal eine Weile beobachtet hast: Womit beschäftigst du dich eigentlich den Tag lang? Sind das positive, aufmunternde Gedanken? Dankbare Gedanken? Oder sind das hauptsächlich negative Gedanken? Schimpfst du in Gedanken viel über dich und deine Mitmenschen?
Lasse deine Gedanken bewusst zu
Hier kannst du ansetzen. Entweder entscheidest du dich, bewusst diese Gedanken zu denken. Sie bewusst zuzulassen. Das kann bei Gedanken helfen, die immer wieder an die Oberfläche dringen. Die unbedingt GEDACHT WERDEN WOLLEN. Hier bringt es nicht so viel, sie schnell wegzudrängen, weil du denkst, dass sie nicht gut sind oder dich runterziehen.
Ja, vielleicht ist das erstmal so. Aber was ist, wenn du sie nicht zulässt? Sie werden dich immer und immer wieder heimsuchen, wenn es schlimm kommt, dann sogar in Albträumen.
Ein Beispiel, was passiert, wenn du sie nicht zulässt
Ich habe eine Zeit lang probiert, meine eigenen Gedanken und Bedürfnisse bestmöglich zu verdrängen, und es endete in Albträumen: Ich wollte unbedingt jemand anders sein. So wie ich bin, dachte ich zu dem Zeitpunkt, bin ich einfach nicht gut genug. Das Ergebnis war, dass ich richtig arge Verfolgungs- und Vergewaltigungsträume hatte. So heftige Albträume hatte ich in so kurzen Zeitabständen noch nie zuvor im Leben.
Nachdem ich dann „mich selbst“ wieder bewusst zugelassen habe, verschwanden die Albträume von selbst. Und ich bin diesen Träumen mittlerweile sehr dankbar. Diese unbewussten, aber super wichtigen Gedanken haben mir gezeigt, was im realen Leben schiefläuft.

Lerne, deine Gedanken auszumisten
Das ist die eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit ist, bewusst deine Gedanken zu beeinflussen. Viele Persönlichkeitsblogs sprechen hier von „Gedankenhygiene“. Mich erinnert das eher an klinische Sauberkeit oder den Nationalsozialismus mit seiner abscheulichen Rassenhygiene.
Ich möchte an dieser Stelle deshalb lieber von „Gedanken ausmisten“ sprechen. Wie früher auf dem Bauernhof: Der ganze alte Mist kommt raus. Und rein kommen die frischen Gedanken, damit es dir gut geht.
Sorge mit deinen Gedanken gut für dich
Du kannst nämlich lernen, gut für dich selbst zu sorgen. So wie du als verantwortungsvolle Reiterin für dein Pferd sorgen würdest. Oder für deine beste Freundin. Deinen Partner, wenn er traurig und abgekämpft aufm Sofa herumlungert. Kuschelst du dich zu ihm in die Decke, nimmst ihn in den Arm und hörst ihm zu?
Und gehst du mit dir selbst genauso liebevoll um? Kuschelst du dich gedanklich auch in die Decke, nimmst dich in den Arm und hörst dir selbst zu, was dich bedrückt?
Nein? Dann empfehle ich dir, schleunigst damit anzufangen! Du bist selbst die wichtigste und wertvollste Person in deinem Leben: Du bist am Ende des Tages alles, was du hast. Willst du dich dann nicht auch so behandeln?
Deine Gedanken ausmisten: Das Negative darf gehen …
Und diese gute Behandlung fängt direkt morgens an. Wie schaust du in den Spiegel? Sprichst du dir Mut zu für den heutigen Tag? Findest du dich hübsch? Lächelst du dich an? Nein? Probiere es doch mal aus! Lass das Negative gehen!
Das heißt nicht, dass du Dinge verdrängen oder wegsperren sollst, wie du an meinem vorherigen Beispiel siehst. Aber wenn du zum Beispiel feststellst, dass du dich total viel über dich oder deine Mitmenschen aufregst, kannst du deine Gedanken bewusst in neue Bahnen lenken.
… und das Positive darf kommen!
Und ich bin mir sicher, du kannst an dir auch etwas Positives finden. Der Fokus auf positive Gedanken tut dir gut. Sie machen dich glücklich, werden dafür sorgen, dass du mit dir mehr ins Reine kommst. Du kannst Dinge nämlich immer aus mehreren Perspektiven betrachten: Du kannst dir anschauen, warum DU gerade schlecht behandelt wirst. Warum alle ungerecht sind zu dir. Warum dich keiner beachtet. Aber damit bringst du dich selbst in die Opferrolle.
Was aber kannst du tun, damit es DIR besser geht? Was ist gerade das Gute an deiner Situation? Wie kannst du deine Gedanken dahingehend beeinflussen, dass sie dich auf eine gute Art beeinflussen? Deine Gedanken können dir ganz viel geben – sie können dich aber auch ruinieren.
Miste deine Gedanken aus, um die Initiative zu ergreifen
Und der graue Alltag … Nun, den hast du doch auch selbst in der Hand, oder? Kannst du nicht etwas viel Schöneres aus ihm machen? Wenn du bewusst wahrnimmst, was dich stört, kannst du die Initiative ergreifen! Du erhältst wieder die Verantwortung!
Du kannst dich zum Beispiel darauf konzentrieren, dass du eigentlich doch ganz nette Arbeitskollegen hast. Oder die Bäckersfrau dich morgens immer freundlich anlächelt. Oder du eine Familie hast, die dich irgendwie doch glücklich macht. Ich bin sicher, du findest ganz viele positive Dinge! Wenn du sie bewusst in deine Gedanken rufst.
Klar, das bedeutet nicht, dass du dich nicht mehr aufregen darfst. Aber gerne in Maßen.
Gedanken ausmisten bedeutet, deine Gedanken sinnvoll zu nutzen
Und wie kannst du deine Gedanken für dich sinnvoll nutzen? Nutzt du sie sinnvoll, wenn du dich in deinem Loch vergräbst und in Selbstmitleid ertrinkst? Oder indem du dich bewusst ermunterst, dir gut zusprichst, erhobenen Hauptes das Haus verlässt und wieder strahlst? Dank deiner positiven Gedanken!

Das Gesetz der Neuroplastizität
Dafür möchte ich für dich ein bisschen Neurowissenschaften herunterbrechen: Immer, wenn du etwas denkst, verstärken sich die Verbindungen zwischen deinen Gehirnzellen. Wenn du Gedanken vermeidest, schwächst du diese Verbindungen hingegen. Was nicht genutzt wird, wird eben ersetzt. Da ist unser Gehirn ganz kompromisslos. Das Phänomen nennt man übrigens das „Gesetz der Neuroplastizität“.
Das bedeutet für dich: Je positiver du denkst, umso leichter wird es dir mit jedem Mal fallen! Und je weniger du negativ denkst, umso weniger Negatives wird sich in deinem Kopf halten – und umso weniger Negatives wirst du auch in deinem Alltag anziehen (das wird Gesetz der Anziehung genannt).
Und Gedanken ausmisten bedeutet, deine Zeit sinnvoll zu nutzen
Warum solltest du zum Beispiel deine wertvolle Lebenszeit damit verschwenden, dich über irgendwelche Menschen aufzuregen, die es nicht mal wert sind? Würden sie sich dieselbe Mühe für dich machen? Nun, wahrscheinlich nicht. Warum also solltest du ihnen deine Lebenszeit mit diesen negativen Gedanken widmen? Gedanken ausmisten bedeutet, deine Lebenszeit sinnvoll zu nutzen!
Oder warum solltest du deine Zeit damit verschwenden, dich ständig selbst schlecht zu machen? Du bist nun mal du. Ob du willst oder nicht. Dann fange doch lieber an, dich auf das Positive an dir zu konzentrieren! Ich bin mir ganz sicher, dass es da etwas gibt. Was magst du an dir? Und was magst du an dir nicht? Aber wie kannst du das verbessern?
Entwickle mehr Verständnis
Du kannst auch dir selbst gegenüber mehr Verständnis an den Tag legen. Gedanken ausmisten bedeutet nämlich nicht nur, ständig an das Positive zu denken: Sondern dir auch bewusst Dinge zu verzeihen, wenn etwas nicht geklappt hat. Gut zu dir zu sein. Denke an das frische Stroh, dass du in deine Box legst!
Oder du rufst dir in Erinnerung, warum bestimmte Menschen beispielsweise so unbedacht gehandelt haben. Versetze dich in ihre Lage: Hatten sie Angst oder wussten es nicht besser? Weißt du es besser? Vielleicht kannst du sie daran teilhaben lassen! Oder zumindest jetzt damit abschließen, um deine Gedanken nicht mit ihrer negativen Einstellung zu vergiften.
Deine Gedanken gehören dir!
Ich mache das mittlerweile im Alltag recht viel. Es ist ein sensibles Gleichgewicht zwischen Gedanken annehmen, anerkennen, bewusst denken und Gedanken in positive Bahnen lenken. Worüber willst DU nachdenken? Es sind deine Gedanken: DU ALLEIN ENTSCHEIDEST, WAS DU DENKST.
Und früher oder später wirst du auch das richtige Gleichgewicht dafür finden.
Eine Auswahl positiver Gedanken für dich
Zuletzt möchte ich dir noch eine Auswahl an positiven Gedanken mit auf den Weg geben. Mit ihnen kannst du beispielhaft „anfangen“, bewusster positiv zu denken. Zu üben. Ich nutze sie auch für mich selbst. Mache allgemeine Gedanken so konkret wie möglich. Das kann so aussehen:
„Ich bin wertvoll. Mein Körper ist wertvoll. Meine Arbeit ist wertvoll.“
„Ich bin selbstbewusst. Ich bin selbstbewusst in meinem Job. Ich bin selbstbewusst, wenn mich fremde Leute ansprechen.“
„Ich nehme mich an. Ich nehme mein Gesicht an. Ich nehme meine Gedanken an.“
Du kannst sie auch gerne laut aussprechen! Ich finde, dann haben sie noch mehr Kraft.
Die Dankbarkeitsstrategie
Eine weitere Übung, die viel empfohlen wird, ist die Dankbarkeitsübung. Wofür bist du dankbar? Ich persönlich finde sie anfangs sehr schwierig: Für mich hat es eine Weile gedauert, überhaupt ernsthaft Dankbarkeit zu empfinden. Anfangs wirkte es für mich eher aufgesetzt, sie bewusst in den Kopf zu rufen. Ergebnis war, mich dann schlecht zu fühlen, weil es keine „echte“ Dankbarkeit war.
Deshalb rate ich dir, gehe damit anfangs vorsichtig um. Und kein Stress, wenn du nicht auf Knopfdruck dankbar sein kannst. Das ist aus meiner Sicht Übungssache, und ich bin heute wahrlich auch noch nicht für alles dankbar und kann auch noch nicht überall das Tolle sehen. Aber vielleicht inspiriert diese Strategie dich ja. Und das ist schließlich Ziel dieses Textes.
Die Macht deines Denkens
Und jetzt frage ich dich nochmal: Was denkst du eigentlich?
Ich hoffe, dieser Text hat dir gezeigt, wie WERTVOLL deine Gedanken sind! Nutze sie weise! Es ist dein Kopf. Es sind deine Gedanken. Es ist DEIN LEBEN.
Herzlich, Sabrina
Wie gefällt dir denn der Text? Was kann ich besser machen? Und vor allem, hast du schon Erfahrungen mit Gedankenhygiene oder bewusstem Denken gesammelt? Ich freue mich auf deine Antwort!
Möchtest du noch einen Text über Gedankenhygiene? Dann empfehle ich dir diesen Text.
Hast du noch mehr Lust auf achtsames Denken? Dann klick doch mal auf diesen Text.
Oder hast du Lust auf eine kleine Geschichte über Selbstliebe?
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