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„Wenn ich erstmal den Traumjob habe, dann bin ich glücklich.“ – „Wenn ich genug Geld für den Urlaub habe, dann kann ich mich endlich entspannen.“ – „Wenn mein Rosengarten erstmal fertig ist, dann zeig ich’s meinem Nachbarn so richtig.“
Es gibt genügend Dinge, die uns hoffnungsvoll in die Zukunft schauen lassen und uns als Rechtfertigung dafür dienen, nicht glücklich zu sein. Denn die Ausrede, wenn ich erstmal dies und das habe, dann, ja dann kann ich endlich glücklich, entspannt oder erfolgreich sein. Dann kann ich zu leben beginnen. Jetzt, nein, jetzt geht das noch nicht. Ich habe ja noch nicht meinen Traumjob. Ich habe ja noch nicht meinen Traumurlaub. Ich habe ja noch nicht meinen Rosengarten, der schöner, größer und teurer ist als der meines Nachbarn.
Wir gießen unsere Rosen jeden einzelnen Tag
Das Leben zieht an uns vorbei. Ohne, dass wir es zu schätzen wissen. Das ist ja anstrengend. Das erfordert Mut. Stattdessen schauen wir auf den fremden Rosengarten und denken: „Boah, ist der schön! So schön ist meiner nicht!“
Wir sind darauf getrimmt, auf fremde Rosengärten zu schauen. Die Wirtschaft hat uns erfolgreich dazu erzogen. Dabei vergessen wir, dass wir ja schon Rosen in unserem Garten haben. Wir gießen sie auch jeden einzelnen Tag. Indem wir morgens aufstehen und etwas Leckeres frühstücken. Beim Podcast hören auf dem Nachhauseweg. Beim netten Pläuschen mit unserem Kollegen. Abends, wenn wir uns unsere Lieblingspizza bestellen, weil wir mal wieder zu faul zum Kochen sind.
Aber unsere Rosen – die sind ja nichts wert. Das ist kein schöner Rosengarten. Nicht so schön wie bei unserem Nachbarn.
Unser Heute ist mehr wert als Gestern und Morgen
So zieht unser Leben viel zu schnell vorbei. „Wow, das Wochenende hat doch gerade erst angefangen, und jetzt ist es schon zu Ende?“ – „2020 schon, ich weiß noch, 2015 …“ Ein bisschen Angst haben wir dabei schon. Was ist, wenn wir irgendwann im Sterbebett liegen und unser Leben nicht gelebt haben?
Woran werden wir das messen? Am Traumjob? Am Traumurlaub? Am Rosengarten? Wenn wir nur an unser Morgen denken, vergessen wir unser Heute. Dabei ist unser Heute so viel mehr wert als unser Morgen. Oder unser Gestern. Unser Heute entscheidet, was Gestern war und was Morgen ist. Es entscheidet über unsere Gedanken. Unser Heute ist unser Rosengarten. Wir sind unser Rosengarten. Kein entfernter Rosengarten irgendwo im Nirgendwo.
Wir sollten anfangen, die Rosen in unserem Garten zu schätzen. Sie sind wunderschön. Wir können sie unmittelbar vor uns sehen. Wir können sie riechen, wenn wir ganz nah rangehen und unser Näschen in ihre prächtigen Blüten halten. Wir können sie fühlen, wenn wir ihre weichen Knospen anfassen, aber auch ihre Dornen, wenn wir vorsichtig testen, wie spitz sie sind. Ist das nicht einfach schön? Schöner als der fremde Rosengarten?
Wie denkst du über diesen Text? Hast du es schon geschafft, in dir und deinem Heute die Schönheit zu finden? Wenn ja, was hat dir dabei geholfen? Lasse gerne deine Gedanken hier!
Ein wichtiger Bestandteil von Glück ist deine persönliche Gelassenheit. Schon doch mal hier vorbei, um mehr Gelassenheit in deinen Alltag zu integrieren!