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Was ist eigentlich die innere Mitte? Oder innere Ruhe, innere Stabilität, inneres Gleichgewicht, innere Balance … Welcher Ausdruck dir auch immer am besten gefällt.
So ganz klären lässt sich das vermutlich nicht, ist es doch etwas, was die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigt. Manche gehen auf der Suche danach ins Kloster, ziehen in die Einöde oder machen stundenlange Meditationssitzungen. Für andere bedeutet sie die Nähe zu Gott, für wieder andere ist es das Nirwana – und die Nächsten suchen ihre innere Mitte in der humanistischen Lehre, die von der Kraft des Menschen ausgeht.
Welchen Weg du auch für dich auf der Suche nach der inneren Mitte wählst, gibt es doch 5 No-Go’s, die auf diesem Weg absolut nichts zu suchen haben. Nichtsdestotrotz können sie, wenn du nicht achtsam bist, immer noch ein heimlicher Begleiter sein. Ich möchte mir deshalb mit dir mal diese No-Go’s genauer anschauen, damit du sie schnell erkennen und ohne sie weitermarschieren kannst.
1. Der Vergangenheit hinterhertrauern
Eines der größten Verlockungen ist sicherlich, deiner Vergangenheit hinterherzutrauern. Wahrscheinlich hast du nämlich schon die ein oder andere negative Erfahrung gemacht, wenn du auf der Suche nach deiner inneren Mitte bist.
Vielleicht denkst du noch daran, wie dein Leben vor diesen negativen Erfahrungen war, und sehnst dich dahin zurück. Das geht natürlich nicht. Das Leben geht nur vorwärts.
Hier können die folgenden Fragen helfen: War dein Leben wirklich so schön, wie du es dir jetzt ausmalst? Was hast du gelernt durch deine negativen Erfahrungen? Was haben die negativen Erfahrungen in deinem Leben verbessert? Was ist heute besser als in deiner Vergangenheit?
Eigentlich zeigen deine negativen Erfahrungen nur, wo du noch wachsen darfst. Wenn du dich hier nicht weiterentwickelst, wirst du immer und immer wieder die gleichen Erfahrungen sammeln, bis du irgendwann diesen „Knackpunkt“ in dir selbst überwindest.
2. Dir selbst Vorwürfe machen
Auch der zweite Punkt ist sehr beliebt: Dir selbst Vorwürfe zu machen oder dich zu schämen für das, was passiert ist. Ja, du weißt es jetzt vielleicht besser, aber an diesen Punkt durftest du erst einmal für dich selbst kommen. Egal, wie oft du es vielleicht schon von Außen gehört hast, musstest du doch selbst erst die Erfahrung machen. Das ist menschlich.
Und auch jetzt, wo du es vielleicht schon besser weißt, heißt das noch lange nicht, dass du das sofort umsetzen kannst. Gib dir selbst Zeit und übe dich in Geduld. Verbissenheit bringt dir nichts, sondern setzt dich nur unnötig unter Druck.
Was hast du denn zum Beispiel heute besser gemacht als gestern? Wie warst du noch vor einem halben Jahr, was hast du dazugelernt? Oft sehen wir unsere eigenen kleinen Schritte nicht, aber wenn wir dann bewusst zurückschauen, ist die Spur doch ganz schön lang. Sie führt durch Berge und Täler, steile Aufgänge und träumerische Blumenwiesen. Und je nachdem, wo du dich gerade befindest, kommst du entweder sehr schnell, oder doch etwas gemäßigter voran. Bleibe geduldig.

3. Von anderen verlangen, das Gleiche zu tun
Jaja, die Geduld. Und nicht nur dir selbst, sondern auch anderen gegenüber. Selbst wenn du jetzt auf deinem persönlichen Pfad der Erkenntnis wandelst, kannst du nicht von anderen verlangen, das Gleiche zu tun, zu denken oder zu fühlen. Das gehört zu den No-Go’s.
Natürlich ist es schwer, wenn du es doch besser weißt, der andere das aber nicht verstehen möchte. Erinnere dich daran, dass auch du mal nicht empfänglich warst für das Wissen, das du jetzt hast.
Jeder geht seinen ganz eigenen Weg, in ganz unterschiedlichem Tempo. Und während für den einen das die richtige Lösung ist, braucht es das noch lange nicht für jemand anderen zu sein. Wir Menschen sind so unterschiedlich und haben so unterschiedliche Bedürfnisse, dass es völlig unnötig ist, sich mit anderen zu vergleichen oder sie bevormunden zu wollen.
Deshalb frage dich: Überschreite ich hier meine oder die Grenzen des anderen? Wieso stört es mich so, dass mein Gegenüber nicht das Gleiche tut wie ich? Wie lenke ich den Fokus wieder auf mich und meine Bedürfnisse?
4. Dich und dein Ziel zu ernst nehmen
Und schon gelangen wir an das vierte No-Go: Dich, andere und dein Ziel zu ernst zu nehmen. Du weißt ja jetzt, wo du hinkommen möchtest, aber das heißt auch, deinen Humor bewusst zu behalten. Wer zu verbissen auf etwas hinsteuert, verliert den nämlich gerne mal.
Versuche, das Leben als eine Wundertüte zu betrachten, in der du ständig etwas Neues entdecken kannst. Genieße alle Momente und sei dankbar, so gut es dir möglich ist. Sei albern und lege deinen Perfektionismus ab.
Und wenn du es wieder jemand anderem recht gemacht hast – auch das gehört nach wie vor immer noch dazu und sagt nichts darüber aus, ob du jetzt auf deinem Weg zur inneren Mitte bist oder nicht.
Was dir helfen kann: Bin ich mir selbst gegenüber nachsichtig? Verlange ich etwas Angemessenes von mir, oder ist das schon zu viel? Bin ich geduldig mit mir selbst? Wann kann ich täglich einen kurzen Moment innehalten, um zu überprüfen, ob ich mir selbst gegenüber immer noch nachsichtig genug bin?
5. Dir und anderen etwas vorspielen
Das fünfte No-Go ist eng damit verknüpft. Und zwar geht es darum, dich selbst nicht zu verstellen oder ein anderer Mensch werden zu wollen. Denn das geht meist nach hinten los, da du in deinen alten Mustern gefangen bleibst und diese nur in einer anderen Rolle abspielst.
Denkst du vielleicht, du musst selbstbewusst und gönnerisch auftreten, weil du jetzt eine Art „Erleuchtung“ hast? Dass du vielleicht besonders schlau, besonders liebevoll oder besonders strahlend sein musst? Hier geht das verstellen wieder los, merkst du das? Die Selbstverleugnung. Der Ausdruck, nicht gut genug zu sein.
Mache bitte ein für alle mal Schluss damit. Sei du! Sei authentisch! Du brauchst keinerlei Erwartungen zu erfüllen! Du brauchst nicht perfekt zu sein! Nur, wer wirklich sich selbst zulässt und mit sich selbst im Reinen ist, kann meiner Meinung nach überhaupt zur inneren Mitte finden.
Diese Fragen können helfen: Bin ich authentisch? Wo bin ich nicht authentisch, und ist das vielleicht authentisch, dass ich hier nicht authentisch sein kann? Welche alten Gedankenmuster halten mich noch fest? Wo kann ich mir selbst gegenüber die Zügel lockerer lassen? Wen versuche ich zu beeindrucken, und ist das überhaupt noch nötig?

Wie du siehst, gibt es einige No-Go’s, die sich klammheimlich in deinem Gepäck verkrochen haben können und die du nun aussortieren darfst. Sie sind alles Wegweiser, die dir dabei helfen, auf deinem Weg zur inneren Mitte weiter voranzuschreiten.
Ist es die Vergangenheit, die du nicht loslassen kannst? Sind es die Selbstvorwürfe oder Schamgefühle, die von einem niedrigen Selbstwert zeugen? Darfst du noch lernen, bessere Grenzen zu setzen? Oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein, endlich gehen zu lassen, und deinen Selbstrespekt und Selbstwert so richtig aufpäppeln?
Was es bei dir auch ist: Ich wünsche mir, dass du dein altes Gepäck loslassen kannst. Und frei von No-Go’s auf deinem persönlichen Weg zur inneren Mitte weiterziehen kannst.
Herzlich, Sabrina
Jetzt bin ich aber mal gespannt: Welches Gepäck trägst du noch mit dir herum? Was sind deine Baustellen? Und welche No-Go’s hast du noch auf Lager, die einen auf der Suche nach der inneren Balance blockieren?
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