Inneres Gleichgewicht ist die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen.
Lesezeit: 3 Minuten
Ich freue mich sehr, dass du da bist, denn wir haben eines gemeinsam: Wir brauchen beide unseres inneres Gleichgewicht. Auch wenn es viele Ausprägungen davon gibt, bezeichnet es doch einen Zustand: Ein in sich selbst angekommen sein.
Aber warum brauchen wir diesen Zustand eigentlich? Und wieso reagiert unser Körper dabei mit diesem Wohlfühl-Gefühl? Wie entsteht überhaupt dieses innere Gleichgewicht? Und „musst“ du immer im inneren Gleichgewicht bleiben?
Genau diese Fragen versuche ich mit diesem Artikel zu klären. Ich nehme dich dabei mit auf eine kleine neurobiologische Reise: Damit du verstehst, worum es sich bei deinem inneren Gleichgewicht eigentlich handelt und wieso du dich bewusst oder unbewusst danach sehnst.
Als Inspiration für diesen Artikel diente übrigens das Buch „Wege aus der Angst: Über die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen“ von dem Neurobiologen Gerald Hüther.
Das Gesetz der Neuroplastizität ist eng mit unserer Energie verknüpft
Gehen wir mal von diesem Blog aus. Jeder hier geschriebene Artikel setzt voraus, dass dein Gehirn formbar ist. Nur deshalb macht es überhaupt Sinn, dass du dich mit solchen Dingen wie der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigst: Weil du dein Denken verändern kannst.
Dein Gehirn unterliegt nämlich dem Gesetz der Neuroplastizität. Das heißt, dein Gehirn reagiert auf alle Geschehnisse von außerhalb und verändert sich dadurch. Das braucht viele Nährstoffe. Allein unser Gehirn verbraucht 25 Prozent unserer gesamten Energie, um gut funktionieren zu können.
Im Laufe der Evolution war Energie aber immer ein knappes Gut. Schließlich bildet sich unsere Energie aus dem, was wir unserem durch Nahrung Körper zuführen. Während wir diese heute im Überfluss und in allen Varianten besitzen, standen früher Dürreperioden, Hungersnöte und harte Winter an der Tagesordnung.
Natürlich ist deshalb unser Körper darauf bedacht, möglichst Energie einzusparen. Und was braucht viel Energie? Wenn viele Reize gesetzt werden, die es zu verarbeiten gilt.
Viele Reize kosten viel Energie
Durch „Störungen“ jeglicher Art von außerhalb werden diese Reize in unserem Gehirn aktiviert und sorgen dafür, dass unser Gehirn sich neu sortieren muss. Da es sich ja gerade in seiner Form ganz bequem gemacht hat, muss es die neuen Reize erst einmal in seine Struktur integrieren.

Die neuen Reize und Anforderungen kollidieren mit dem, was schon da ist. Dieser „Umbau“ in unserem Gehirn verbraucht jede Menge Energie; ein Zustand aus, den wir aus evolutionsbiologischer Sicht einfach nicht mögen. Und so fühlt es sich dann auch an:
Wir verlieren im wahrsten Sinne des Wortes unser Gleichgewicht. Unser Gehirn reagiert durch das neue „Chaos“ mit Ängsten. Ängste sind unbequem. Das beste Beispiel dafür: Aus der Komfortzone heraustreten. Wahnsinnig unbequem und unangenehm! Du kennst es bestimmt.
Natürlich, schließlich wird dein Gehirn dabei mächtig aus dem Gleichgewicht katapultiert. Erst wenn du deine Herausforderung bewältigt oder gelöst hast, reagiert dein Körper mit einem durchschnittlichen Energiehaushalt und du kehrst wieder in deine bequeme Zone zurück.
Inneres Gleichgewicht ist ein ständiger Wechsel aus Angst und Bewältigung
Deshalb liegt es dir und mir natürlicherweise im Blut, nach dem inneren Gleichgewicht und Ruhezustand zu suchen. Ich würde sagen, das ist auch durchaus gesund.
Zum inneren Gleichgewicht gehört aber auch, mit Reizen und Störungen jeglicher Art umgehen zu können. Das Leben besteht nämlich aus ständigen neuen Reizen, die mal mehr, mal weniger die bisherige Struktur deines Gehirns umwälzen.
Und das ist auch gut so. Denn nur, wenn du eine Herausforderung gemeistert und du dein Gehirn wieder ein bisschen verändert hast, kannst du wachsen, reifen, und dich den Umständen entsprechend anpassen.
Das Leben besteht aus einem ständigen Zustand von Angst und Bewältigung der Angst. Ein gesunder Mensch kann dieses Wechselspiel gut verarbeiten und somit das Leben angenehm verbringen. Er schafft es immer wieder, sein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen, und wächst an seinen Herausforderungen.
Es ist also keineswegs erstrebenswert, immer im eigenen Gleichgewicht bleiben zu wollen. Erstens ist das gar nicht möglich – außer vielleicht, du sperrst dich in ein Zimmer und verlässt es niemals wieder. Und zweitens können ohne Reize von außerhalb auch keine Entwicklungen stattfinden. Stillstand widerspricht dem Leben. Ohne Entwicklung, die nur durch die Bewältigung von Reizen und daraus entstehenden Ängsten stattfinden kann, gibt es kein Leben.

Das ist inneres Gleichgewicht und darum brauchst du es
Dein inneres Gleichgewicht entsteht, wenn dein Gehirn äußere Reize gut verarbeitet und eine Struktur gebildet hat. Du verlierst dein inneres Gleichgewicht bei zu vielen Reizen, die dein Gehirn erst verarbeiten muss. Dadurch entstehen Ängste, deren Bewältigung viel Energie kostet – ein Zustand, den jedes gesunde menschliche Gehirn unbequem findet und zu vermeiden versucht.
Aber das Leben besteht aus ständigen neuen Reizen und Herausforderungen. Es ist also keine Lösung, diese Reize vermeiden zu wollen. Stattdessen solltest du ihnen bewusst entgegentreten und an ihnen wachsen.
Du kannst lernen, diese Reize anhand bestimmter Techniken, wie sie zum Beispiel die Persönlichkeitsentwicklung bietet, schneller zu verarbeiten. Inneres Gleichgewicht ist demnach ein ständiges Wechselspiel aus Gleichgewichtsverlust und Gleichgewichtswiederherstellung.
Dieser Blog soll dir nicht dabei helfen, dich im Zimmer einzusperren und auf jegliche Entwicklung zu verzichten. Er will dir Mittel und Techniken an die Hand geben, damit du deine Reize, Ängste und Herausforderungen besser verarbeiten kannst. So kannst du schneller in dein eigenes Gleichgewicht und dein inneres Wohlfühl-Gefühl zurückfinden.
Herzlich, Sabrina
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