So erkennst du, dass du gut genug bist – 6 Tipps

gut genug

Lesezeit: 5 Minuten

Nicht gut genug zu sein ist meiner Meinung nach ein Thema, das sehr sehr viele Menschen da draußen beschäftigt. Ich glaube, es gibt keinen Menschen, der nicht an irgendeiner Stelle einen Mangel an sich entdeckt. Das ist auch okay: Wir Menschen sind einfach nicht perfekt. Nichts auf dieser Welt ist es.

Was entscheidend bei dieser Erkenntnis ist, ist einen Umgang damit zu finden, der uns guttut. Dafür habe ich 6 Tipps zusammengestellt, die dich dabei unterstützen können, dich selbst anzunehmen. Und zu erkennen: Egal, welcher Mangel es bei zu sein scheint – du bist gut genug.

1. Jeder hat seine ganz eigene Brille und Mängel

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass du dich als nicht gut genug betrachtest. Leider ist dieses Denken fest in unserer Kultur verankert. Viele von uns wachsen in einem Umfeld auf, das sich selbst als nicht gut genug empfindet. Die Konsequenz daraus ist, dass unser Umfeld dieses Denken an uns weitergibt, ob gewollt oder nicht.

Vielleicht fällt dir auch die ein oder andere Person ein, die dir das Gefühl gegeben hat, du wärst nicht gut genug. Nicht schön genug, nicht schlank genug, nicht intelligent genug, nicht reif genug, oder sonst was nicht genug.

Und bist du es auch „nur“ selbst gewesen: Erkenne, dass jeder aus seiner eigenen „Brille“ auf die Welt schaut. Gerade Menschen, die sich mit ihren eigenen Mängeln nicht achtsam auseinandersetzen können, neigen dazu, ihre eigene negative Einstellung sich selbst gegenüber auf andere zu übertragen. Das Gefühl, was sie dir geben, hat deshalb meistens weniger als du glaubst mit dir selbst zu tun.

Versuche deshalb, dich in andere hineinzuversetzen und aus ihren „Brillengläsern“ zu schauen. Vielleicht siehst du dann ihre Mängel, die genauso wenig zu bewerten sind wie deine eigenen, und kannst dann erkennen: Du kannst nicht von ihnen als nicht gut genug bewertet werden. Es ist immer nur ihre eigene Wertung, die sie auf dich übertragen. (Erfahre hier mehr dazu.)

gut genug Brille

2. Es gibt keine Trennung zwischen „gut genug“ und „nicht gut genug“

Kommen wir damit auch schon zu einem weiteren sehr wichtigen Punkt, den ich in der taoistischen Lehre gefunden und für mich als richtig empfunden habe: Nichts ist gut oder schlecht. Die Natur trennt nicht, sie lässt einfach sein. Alles verschmilzt miteinander und gehört zusammen: Ohne Tag gibt es keine Nacht, und zwischen beiden gibt es keine klare Trennung.

Wir dürfen lernen, die klaren Strukturen von schwarz und weiß, die scheinbar unsere Gesellschaft einfacher machen sollen, über Bord zu werfen. Warum? Weil der Fingerzeig mit „das ist gut – das ist schlecht“ nur Schuldige hervorbringt und die Welt in Wahrheit viel komplexer macht.

Schuldige deshalb, weil wir uns wie vorprogrammiert für das „Richtige“ und „Gute“ oder das „Falsche“ und „Schlechte“ entscheiden müssen. Wenn wir uns für das „Richtige“ entscheiden, gliedern wir uns scheinbar willenlos und unreflektiert in eine breite Masse oder „heischen“ gar um Anerkennung. Wenn wir uns für das „Schlechte“ entscheiden, sind wir automatisch schuldig, weil wir nicht im Sinne der Gemeinschaft handeln.

Zum Glück brechen diese Strukturen immer weiter auf: Viele Menschen bewerten immer weniger, weil sie erkennen, dass alles miteinander zusammenhängt und viele Regeln aus der Vergangenheit heute nicht mehr nötig sind. Es gibt also kein „du bist gut genug“ und „du bist nicht gut genug“. Es gibt nur: Du bist mit all deinen Mängeln und in all deinem Sein genug.

3. Werde authentisch und gut genug

Um das erkennen zu können, empfehle ich dir etwas scheinbar so einfaches: Sei „einfach“ du selbst.

Ich weiß, das kann zu einer ziemlichen Herausforderung werden. Wo liegt die Grenze zwischen dir und dem Außen?, ist meiner Meinung nach eine sehr berechtigte Frage. Woher weiß ich, dass das Ich bin und nicht eine Manipulation von außen?

Letztlich kannst du es nie ganz wissen, denn wie schon in Punkt 2 angeführt, gibt es nirgendwo klare Grenzen. Du kannst die Grenzen nur für dich selbst regelmäßig durch Achtsamkeit und in dich hineinfühlen ermitteln und versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.

Denn wenn du so authentisch wie möglich bist, kannst du dich selbst als gut genug empfinden lernen. Wenn du immer versuchst, jemand anderes oder „besser“ zu sein, versteckst du dich selbst und wirst du niemals an diesen Punkt gelangen können. Damit kannst du keinen inneren Frieden in dir schließen. Die Erfüllung liegt im Loslassen und Gutsein lassen. Wenn du das erreichst, kannst du wirklich und wahrhaftig strahlen und wirst dich selbst als gut genug erkennen.

4. Verändere bewusst deinen Fokus

Hierbei kann es helfen, einfach mal „rauszuzoomen“. Je nachdem, wo wir unsere Energie und Aufmerksamkeit hinlenken, bekommen wir nämlich einen Überblick oder eine Art Tunnelblick. Negative Gedanken sind so gut wie immer mit einem Tunnelblick verbunden, während positive Gedanken eine meist weite Perspektive ermöglichen.

Wenn du negativ über deinen Mangel nachdenkst, verengt sich deine Sichtweise automatisch und du drehst dich meistens im Kreis. Du kannst also bewusst deinen Gedankenspielraum erweitern und dich zum Beispiel auf andere in deinem Umfeld konzentrieren. Was haben sie denn zum Beispiel für Fehler? Empfindest du sie nicht eher als nebensächlich?

Oder du schaust bewusst darauf, was du gut genug gemacht hast: Wo hast du dich als gut genug empfunden? Was hast du richtig toll gemacht, oder worin bist du gut? Komme wortwörtlich auf neue Gedanken und du wirst merken, wie deine scheinbar überwältigenden Mängel nach und nach ihre Bedeutung verlieren. Denn wenn du ihnen nicht so viel Beachtung schenkst, tut es keiner.

5. Entscheide dich gegen den Vergleich

Wachstum spielt bei deiner Fokusänderung übrigens eine ganz große Rolle: Statt deinen Tunnelblick beizubehalten, kannst du dir selbst die Möglichkeit des Wachstums geben. Und das geht nun mal nicht in diesem engen Tunnel, der auch oftmals entsteht, wenn wir uns mit anderen vergleichen.

Ja, es liegt uns natürlicherweise im Blut, uns selbst mit anderen zu vergleichen, um uns in der „Nahrungskette“ einordnen zu können. Dabei ist ein Vergleich immer unfair: Wir sehen niemals alles vom anderen, sondern nur ganz bestimmte Facetten zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt.

Wir blicken außerdem durch unsere eigene gefärbte Brille. Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben, unser Körper wäre nicht gut genug, dann sehen wir nahezu automatisch nur die „perfekten“, viel schöneren Körper, und lassen dabei die bunte Vielfalt aller Körper und all ihrer unterschiedlichen Arten von Schönheit außen vor.

gut genug Puzzle

Aber wir können uns bewusst dagegen entscheiden. Jeder von uns steht an ganz unterschiedlichen Punkten im Leben und hat ganz eigene Herausforderungen. Jeder von uns hat Mängel. Und nur zusammen, durch die Vielfalt, können wir ein Ganzes werden. Wie ein Puzzle. Deshalb suchen wir uns zum Beispiel auch Partner, die unsere eigenen Mängel oder „Baustellen“, wie ich sie liebevoll nenne, ausgleichen können. (Erfahre hier mehr dazu.)

6. Stärke deine Selbstakzeptanz

Zuletzt möchte ich dir mitgeben, dass auch ich immer noch oft genug das Gefühl habe, nicht gut genug zu sein. Wer bin ich also, dir hier Hilfestellungen geben zu wollen? Auch ich bin noch auf der Reise zu mir selbst, von der ich niemals weiß, ob sie jemals endet (und enden sollte!). Und diese Reise ist eng mit der Arbeit an Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz verbunden.

Wir können uns nur als nicht gut genug empfinden, wenn wir uns so, wie wir sind, noch nicht akzeptieren konnten. Und dafür gibt es kein Wundermittel. Wenn alles in deinem Denken immer bewusst oder unbewusst darauf programmiert war, dass deine Unperfektheiten schlecht sind, wirst du diese Gedanken auch durch diese Tipps nicht von einem auf den anderen Tag ablegen können.

Natürlich können hier Sport, ein Hobby, ein Coaching oder eine Therapie sehr gut unterstützen. Aber auch mit dieser Unterstützung wird deine Heilung vielleicht Jahre dauern. Und es wird vermutlich auch nie so sein, dass du nicht mal einen schlechten Tag haben wirst, an dem du in deine alten Muster zurückfallen wirst. Pessimismus liegt uns im Blut. Wie bei fast allem im Leben geht es darum, unsere inneren Schwankungen anzunehmen und achtsam mit ihnen umzugehen.


Damit schließe ich meine Tipps, die dich dabei unterstützen können, dich selbst als gut genug anzuerkennen. Vielleicht ist ja etwas dabei, von dem du sagst, dass du damit arbeiten kannst. Denn darum geht es schließlich: Nicht darum, was ich dir mitgebe, sondern darum, was du damit anfangen kannst.

Es geht immer um dich und darum, dass du für dich sorgst. Nur, wer für sich selbst sorgt, kann letztlich auch für andere da sein. Deshalb wünsche ich mir, dass du aus diesen 6 Tipps etwas für dich mitnehmen und das Gefühl der Selbstannahme an andere weitergeben kannst. Denn nur so können wir erreichen, dass wir alle uns besser fühlen.

Herzlich, Sabrina

Wie gefällt dir dieser Artikel? Ist etwas für dich dabei gewesen, was du für dich anwenden kannst? Was fällt dir noch ein, dass unbedingt genannt werden sollte? Ich freue mich auf deine Gedanken!

Deine Gedanken kreisen immer noch nur um deine scheinbaren Mängel? Hier findest du 4 Techniken, mit denen du negative Gefühle auflösen kannst.

Oder möchtest du mit dem Grübeln aufhören?

Hier geht’s übrigens zu einer super Glücksformel, die mir auch schon sehr geholfen hat!

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