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Bearbeitest du in deinem Kopf immer wieder ein und dasselbe Thema? Nimmst du das vielleicht manchmal auch nur am Rande wahr? Und auch, wenn du versuchst, es wegzuschieben, bestimmt es trotzdem dein Handeln?
Loslassen ist alles andere als einfach. Auch, wenn du die betroffenen Menschen oder Themen von dir stößt: Unterschwellig begleiten sie dich immer noch, bestimmen deine Gedankenmuster und Glaubenssätze. Das heißt, du wirst dir immer wieder Menschen suchen, die dein Thema widerspiegeln. Wenn du dein Thema nicht aufarbeiten und loslassen kannst, beeinflusst es dich im schlimmsten Fall stark ins Negative. Davon kannst du schweren Schaden nehmen.
Hier setzt dieser Artikel an. Er zeigt dir, was loslassen wirklich ist. Warum du loslassen lernen darfst und was mit hoher Wahrscheinlichkeit passiert, wenn du es nicht tust. Und dann zeige ich dir 7 Schritte, wie du loslassen lernen kannst. Zum Schluss wartet eine kleine Vorbild-Geschichte auf dich. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!
Was loslassen wirklich ist
Hast du denn schon mal richtig übers Loslassen nachgedacht? Warum hältst du immer und immer wieder an dem einen Thema fest und scheinst es nicht loszuwerden? Kurz und knapp: Weil eine Veränderung in dein Leben getreten ist, die du nicht akzeptieren willst. Wahrscheinlich war es ein schwerer Verlust. Und an dem Verlorenen festzuhalten, erscheint manchmal so viel leichter, als den Verlust davon zu akzeptieren.
Der Grund ist, dass bei der Akzeptanz deines Verlustes plötzlich eine große Lücke aufklafft. Und diese Lücke zuzulassen, kostet oftmals viel mehr Kraft, als sie nicht zu akzeptieren. Aber wenn du das schaffst, kannst du deine Lücke wieder mit neuen, großartigen Inhalten auffüllen! Du wirst zu einem „Stehaufmännchen“, das, egal was kommt, sich niemals unterkriegen lässt! Es passt sich einfach jeder neuen Situation an. Egal wie schmerzhaft, schockierend oder bedrückend sie war.
Warum du loslassen darfst
Vielleicht hat dir jemand sehr weh getan. Dich betrogen oder im Stich gelassen, und das kannst du einfach nicht akzeptieren. Das Tragische daran ist: Nicht dein „Feindbild“ leidet. Du bist es, die leidet. Du bist dauerhaft belastet. Und damit begibst du dich in eine Opferrolle, aus der du so schnell nicht herauskommst – solange du dein Leid nicht loslässt.
Wenn du nicht loslassen kannst, bleibst du immer ein Sklave der anderen: Sie beherrschen dich. Vielleicht nicht mehr den Körper, aber die Gedanken. Und du trägst dieses Leid in neue Beziehungen, sodass noch mehr Leid entsteht. Denn wenn du nicht loslässt, leidest du selbst und verbreitest dadurch weiteres Leid.

Vergiss nicht, dass du dein Leben selbst im Griff hast! Du allein kannst entscheiden, was du aus deinem Leben machst. Wie du es leben willst. Wenn du loslassen kannst, hast du dein Leben besser im Griff als derjenige, der nicht loslässt. Du bist nicht mehr festgefahren: Du kommst vorwärts. Du wirst zum Stehaufmännchen.
Wie du loslassen lernen kannst
1. Um den Verlust trauern
Als erstes: Alles braucht seine Zeit. Wenn du einen Verlust gerade erst erlitten hast, dann ist es gut und wichtig, darum zu trauern. Du darfst dir jetzt den Kopf zerbrechen, warum das alles so passiert ist. Dass das alles Scheiße ist! Loslassen geht leider nicht von heute auf morgen. Das heißt, du solltest nicht auf einmal auf einen Knopf drücken und alles ist gegessen. Gib dir die Zeit, die du brauchst!
2. Setze dich mit deinem Thema auseinander
Im nächsten Schritt kannst du dich dann genauer mit dem Thema auseinandersetzen. Werde dir bewusst, was dieses Thema konkret für dich bedeutet. Wenn dein Thema zum Beispiel Eifersucht ist, dann versuche herauszufinden, woher sie kommt. Wenn du nicht weißt, dass sie mit deiner eigenen Unsicherheit zu tun hat, kannst du dir noch so oft vornehmen, sie loszulassen: Es wird dir wahrscheinlich nicht gelingen, weil du die Ursache dahinter nicht kennst. Du klammerst dich aus Unsicherheit an etwas, von dem du Angst hast, verlassen zu werden.
3. Verstehe dein Problem
Gibt es für deine Eifersucht einen triftigen Grund? Hast du schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt? Hast du selbst Fehler gemacht, die du dir jetzt verzeihen darfst? Wie steht es mit deinem Selbstwertgefühl? Wenn du eine Erklärung für dein Thema findest, kannst du es verstehen. Verstehen schafft Klarheit. Meistens ist es das Unbekannte, nicht Ausformulierte, was uns Angst macht und uns beschäftigt.
4. Lerne zu akzeptieren
Eine rationale Erklärung muss aber nicht der Heilsbringer sein. Manchmal reicht es auch, wenn du nur versuchst zu lernen, etwas zu akzeptieren. Wenn zum Beispiel eine geliebte Person von dir gegangen ist, gibt es dafür manchmal einfach keine gute Erklärung. Aber du kannst lernen, ein Gefühl zu entwickeln: Ein „Es ist okay. Ich verstehe nicht alles, aber ich kann es akzeptieren.“ Meistens ist das ein warmes, sehr angenehmes Gefühl, weil unser Körper schnell versteht, was ihm guttut. Akzeptieren bedeutet annehmen, so wie es ist, und nicht mehr verändern wollen.
5. Sammle neue Erfahrungen
Die Lücke lässt sich auch meist sehr viel schneller akzeptieren, wenn du sie mit positiven, neuen Erfahrungen direkt auffüllst. Mit ehrlich positiven Erfahrungen und nicht irgendwelchen Kompensations-Notlösungen. Das heißt, wenn du dich beispielsweise gerade sehr schmerzhaft von jemandem getrennt hast, ist es nicht unbedingt die beste Lösung, sich Hals über Kopf an die nächst beste Person zu klammern, nur um nicht allein zu sein. Aber du kannst dich wieder mehr mit Freunden treffen oder deinen Lieblingssport machen. So setzt auf sanfte Weise ein Verarbeitungsprozess ein, der dir gut tut.

6. Loslassen mit Ehrlichkeit und Verantwortung
Loslassen bedeutet auch, Fehler zu sehen. Nicht nur, vor allem nicht nur die der anderen, sondern auch deine eigenen. Wenn du ehrlich zu dir bist, hast du gute Chancen, die Opferrolle zu verlassen. Dann beginnst du nämlich auch, Verantwortung zu übernehmen. Gib dir selbst die Macht, über dein Leben zu entscheiden! Und das geht nur, wenn du Verantwortung für dich übernimmst. Durch Ehrlichkeit und Verantwortung reflektierst du, was passiert ist, und kannst am Ende vielleicht sogar die andere Seite verstehen. Ehrlichkeit und Verantwortung sind weise, und du kannst an ihnen wachsen.
7. Lerne, wieder zu vertrauen
Die Königsdisziplin, so würde ich es nennen, ist das Zurückgewinnen des Vertrauens. Und zwar darfst du jetzt lernen, den Menschen wieder neues Vertrauen entgegenzubringen. Darauf zu vertrauen, dass sie dich nicht verletzen oder verlassen. Das ist echt schwer, ich weiß. Und das geht auch nur, wenn du wirklich sehr fortgeschritten in deinem Loslassen-Prozess bist. Aber wenn du dieses Vertrauen noch nicht aufbringen kannst, dann weißt du, dass das Thema für dich noch nicht durch ist.
Mit diesen 7 Schritten kommst du Stück für Stück dem Loslassen näher. Und eines Tages wirst du keinen Schmerz mehr spüren, wenn du darüber nachdenkst. Und deine Gedanken- und Verhaltensmuster werden frei sein! Das kann allerdings ein langer Weg sein. Sei bitte geduldig mit dir. Aber, dass es geht, zeigt dir Nelson Mandela:
Dein Loslassen-Vorbild: Nelson Mandela
Ein unglaublich inspirierendes Beispiel ist der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela. Er wurde 18 Jahre auf der Insel Robben Island eingesperrt, einem mit schrecklichen Ruf versehenen Hochsicherheitsgefängnis. Aus Gründen, die heute noch brandaktuell sind: Er setzte sich für die Gleichberechtigung aller Menschen Südafrikas ein.
Menschenunwürdige Bedingungen wie Erniedrigung, Isolation und Hunger standen dabei für ihn an der Tagesordnung. Und doch verstand er: „Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.“
Ganz allein loszulassen ist schwierig, aber ich glaube, dass es möglich ist. Nichtsdestotrotz kann es dir helfen, andere Menschen miteinzubeziehen: Zum Beispiel diejenigen, die die negativen Gefühle verursacht haben. Leider ist das nicht immer möglich, deshalb beschränke ich mich in diesem Text ganz auf dich: Letztlich hast immer noch du in der Hand, welche Gedanken und Empfindungen du spüren möchtest. Werde zu einem Stehaufmännchen, das sich niemals unterkriegen lässt!
Loslassen bedeutet, mit etwas abzuschließen und bereit für Neues zu sein. Loslassen bedeutet, frei zu sein und friedlich zu leben. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei deinem Loslassen-Prozess.
Alles Gute und bis zum nächsten Mal! Herzlich, Sabrina
Wie gefällt dir dieser Text übers Loslassen denn? Was fehlt dir in diesem Text? Und hast du es schon geschafft, etwas ganz Großes in deinem Leben loszulassen, als es Zeit dafür war? Lass mich gerne daran teilhaben und schreib es in die Kommentare. Ich freue mich sehr!
Zwei weitere sehr schöne Artikel zum Loslassen findest du bei Karrierebibel und Markus Cerenak.
Du möchtest weiter an dir arbeiten und Blockaden lösen? Schaue mal hier vorbei!
Oder doch jetzt lieber mal die Füße hochlegen?
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