Einfach leicht leben wie ein „friedvoller Krieger“

Einfach leicht leben wie ein friedvoller Krieger

„Sei einfach in deinem Körper, entspannt, ohne nutzlose Gedanken, dann wirst du glücklich, zufrieden und frei sein und dich nicht mehr getrennt fühlen.“ Socrates

Lesezeit: 5 Minuten

Nein, es geht nicht um den Socrates, den wir als den griechischen Philosophen kennen. Dieses Zitat stammt vom „Socrates“ aus dem Buch „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ von Dan Millman, ein weltweiter Klassiker und Einsteigerbuch in spirituelle Lehren von 1980.

Zugegeben, als ich dieses Buch gelesen habe, konnte ich den Sinn nicht verstehen. Es war eine Empfehlung von Dennis Stumm von der Hobby-Gruppe Persönlichkeitsentwicklung Köln. Die ganze Zeit über habe ich mich gefragt: Was schätzt er so sehr an diesem Buch?

In meinen Augen war es weder sonderlich gut geschrieben, noch überzeugte mich der Inhalt. Bis ich das Ende lese und mir scheint, ich verstehe auf einmal das ganze Buch. Fast wie ein guter Krimi, wo auf den letzten Seiten plötzlich alles Sinn macht. Wertschätzung kommt in mir hoch. Achso! Das ist es also.

Gerne möchte ich dir hier ein paar Gedanken von dem Buch auf den Weg geben, die mir persönlich sehr wichtig erscheinen und im Gedächtnis geblieben sind. Aber: Wie immer ist das nur meine Sicht auf die Dinge und keine Zusammenfassung des Inhalts. Schau einfach mal, ob du hier etwas für dich mitnehmen kannst.

Der Pfad des friedvollen Kriegers in einem Absatz

Worum geht’s? Kurz gesagt handelt die Geschichte von dem Profi-Turner Dan, der zu einem alten Mann an die Tankstelle kommt. Er beobachtet, dass dieser Tankwart auf Häuser springen kann – und stellt sich fortan unter dessen Lehre. Eigentlich widerwillig, denn ja, der Tankwart, den er spontan Socrates tauft, behandelt ihn ziemlich ruppig. Vor allem stellt er Dan bloß und macht sich über ihn lustig. Auch wenn dieser Dan regelmäßig ins Fettnäpfchen tritt und du mit gesundem Menschenverstand manchmal nur den Kopf schütteln kannst, fühle ich doch mit ihm. Aber trotz der Hürden macht Dan weiter und lässt sich auf den wunderlichen alten und doch strahlenden Mann ein.

Einfach leicht leben ohne Gedanken

Stück für Stück führt Socrates Dan in seine Lehre ein, die er als Pfad des friedvollen Kriegers bezeichnet. Zuallererst konfrontiert er Dan mit seiner Abhängigkeit von außen: Wie sehr er sich von allem im Umfeld leiten lässt. Wie er immer nur reagiert, statt selbst zu entscheiden.

Ein wesentlicher Teil sind Dans Gedanken: Sie werfen ihn regelmäßig aus der Bahn und sorgen für 7 Tage Regenwetter.

„Mein Denken ist wie ein stiller, klarer Wasserspiegel. Dein Denken hingegen ist aufgewühlt von stürmischen Wellen, weil du dich von jeder unverhofften, unwillkommenen Situation abgestoßen, ja sogar bedroht fühlst. Dein Denken ist wie ein Teich, in den jemand Felsbrocken wirft!“

Zur Veranschaulichung zeigt Socrates ihm eine Vision: Ein Fisch im Teich, in den Steine geworfen werden. Ein völlig verängstigter Fisch, aufgebracht, entsetzt! Er kann nicht sehen, woher die Steine kommen, seine Flösschen jagen panisch durch den Teich. Mit der Zeit gewöhnt er sich an die kleinen Steine, aber die großen, bei denen erzittert er noch immer.

Ein Schlüsselpunkt für mich. Wie recht Socrates doch hat! Wir entscheiden nicht selbst über uns, unsere Gedanken und Gefühle, wir lassen uns kontinuierlich durch unser Außen leiten. Wir reagieren auf unsere Gedanken, auf vielleicht alles, und lassen uns davon aufschrecken wie kleine Fische im Teich. Ziel sollte jedoch sein, die Wogen zu glätten und ein „stilles Wasser“ im Kopf zu haben – ruhige Klarheit, statt sich immerzu aufzuwühlen. Oder in Socrates Worten:

„Hast du die Ursache klar erkannt, werden deine Gedankenwellen dir nichts mehr anhaben können. Du wirst sie einfach registrieren, ohne dich mit ihnen zu identifizieren. … Lass deine Gedanken los, und wehre dich gegen dein Grübeln!“

Vielleicht sollten wir unseren Gedanken nicht so viel Raum schenken. Überhaupt, so Socrates, sollten wir ihnen keine Beachtung schenken. Denn worum es aus seiner Perspektive geht, ist das Hier und Jetzt. Und Gedanken gehören weder zum einen, noch zum anderen.

Das Hier und Jetzt ist das einzige, was zählt

Socrates erklärt, dass wir nicht viel über Ort und Zeit nachdenken sollten, denn das lenkt uns vom eigentlichen Hier und Jetzt ab. Er betont, dass Dan seine Aufmerksamkeit auch den kleinen Dingen schenken sollte. Details wollen bewusst wahrgenommen und wertgeschätzt werden! „Erinnere dich immer wieder: Die Zeit ist jetzt und der Ort ist hier, sagt er Dan. Und alles um diese Wahrnehmung des Hier und Jetzt herum ist nur Vergangenheit oder Zukunft.

„Handeln geschieht immer in der Gegenwart, denn es ist eine Ausdrucksform unseres Körpers, der nur in der Gegenwart existiert. Die Gedanken existieren nie in der Gegenwart. Und sie haben die Macht, unsere Aufmerksamkeit von der Gegenwart abzulenken.“ Und weiter: „All deine Pläne, deine Sorgen, dein Zorn und deine Schuldgefühle, dein Neid und deine Sehnsucht existieren nur in der Vergangenheit oder in der Zukunft. …“

Einfach leicht leben in Einklang mit deinen Gefühlen

Auch bei den Gefühlen möchte ich einhaken: Gefühle sind sehr mächtige und kraftvolle Energien, die einfach ein Teil im großen Puzzle Mensch ausmachen. Wahre Gefühlskontrolle, so Socrates, bedeutet nicht, sie zu unterdrücken. Stattdessen sollten wir sie impulsiv ausleben. In seinen Worten:

„Gefühlsbeherrschung heißt, die Emotionen einfach fließen zu lassen, um sie dann restllos zu vergessen. … Kleine Kinder sind gute Lehrmeister, was den Umgang mit Gefühlen und Energie betrifft.“

Sie zeigen ihre Gefühle unmittelbar und ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Genauso leicht, wie sie zum Weinen zu bringen sind, können sie auch wieder lachen. Gefühle sind zum Fühlen da und helfen so dabei, eine Situation zu verarbeiten. Sie sind unser Werkzeug, um mit uns selbst zu kommunizieren und unser Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Wer seine Gefühle nicht auslebt, sperrt sie im Körper weg, wo sie uns krankmachen können.

Wir glauben oft, uns so „nackt“ nicht zeigen zu dürfen … aber ist das wirklich wahr? Wut beispielweise ist ein Gefühl, von dem wir schlecht denken. Alle wollen glücklich sein, doch kaum einer ist es, und viel zu viele sind wütend. Vielleicht, weil wir gelernt haben, nicht wütend sein oder unsere Wut nicht zeigen zu dürfen. Dabei ist sie das wahrscheinlich stärkste Gefühl, um sein Leben in die Hand zu nehmen und glücklich zu sein. Wut enthält so viel Kraft, so viel Energie, die wir nicht wegsperren, sondern nutzen sollten:

„Wut kann alte Gewohnheiten ausbrennen. Angst und Kummer hemmen unsere Aktivität. Wut dagegen beschleunigt sie. Wenn du lernst, richtigen Nutzen aus deiner Wut zu ziehen, dann kannst du Angst und Kummer in Wut umsetzen – und die Wut in Aktion.“

Wir brauchen uns also nicht mehr vor Gefühlen wie Wut zu fürchten oder sie ablehnen. Wut ist ein Ausdruck von Ohnmacht, wie Persönlichkeitscoach Robert Betz sagt, aber sie gibt uns unsere Handlungsmacht zurück – wenn wir es richtig anstellen. Denn dein Leben änderst du laut Socrates „nicht indem du deine Energie auf die Kontrolle der alten Gewohnheiten konzentrierst, sondern indem du sie einsetzt, um neue Gewohnheiten zu entwickeln.“

Socrates, du Fuchs! Und trotzdem konzentrieren wir uns viel zu viel auf das, was wir nicht wollen: Mit dem Rauchen aufhören, Gewicht verlieren, nur noch 2h Fernsehen pro Tag …

Lebe wie ein friedvoller Krieger

In diesem Moment handeln: Das macht den Pfad des friedvollen Kriegers aus. Nicht denken. Lass uns doch unsere Entscheidungen bewusst treffen und uns wieder stärker selbst das Steuer in die Hand nehmen. „Tu einfach dein Bestes“, fasst Socrates zusammen.

Auch wenn vielleicht nicht für jeden die Art von Erleuchtung bestimmt ist, wie sie am Ende des Buches erfolgt. Habe ich dich neugierig gemacht? Vielleicht fällt bei dir ja am Schluss der gleiche Groschen, der auch bei mir gefallen ist. Ich verstehe das Buch als eine Anleitung, die das Leben leichter macht – es einfach leichter nimmt. TUE einfach, und gib dein Bestes dabei. Lasse los, lasse es fließen, lebe den Moment in voller Fülle. Denn: „Es geht nicht darum, wie du glücklich wirst, sondern dass du glücklich bist.“

Herzlich, Sabrina

Jetzt freue ich mich auf deine Impulse: Was hältst du vom Pfad des friedvollen Kriegers? Nehmen wir das Leben zu schwer? Geht das so einfach mit dem “einfach leicht leben”?

Titelbild: avi_acl/Pixabay

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