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Gerade jetzt, zu Covid-19-Zeiten, werden Beziehungen besonders strapaziert. Entweder kannst du deinen Partner nicht sehen, weil ihr ständig zu Distanz angehalten werdet – oder du lebst mit ihm zusammen und eure Wohnung kommt euch so eng wie nie zuvor vor.
Besonders im Dezember lädt der Balkon oder Garten auch nicht besonders ein, um mal „Luft zu schnappen“.
Während dein Partner vielleicht noch total genervt arbeiten geht und eigentlich gar keine Lust danach hat, nach Hause zu kommen, weil dort ein „kleiner Stinkstiefel“ wartet, fällt dir vielleicht die Decke auf den Kopf, und du weißt einfach nicht mehr, wohin mit dir.
Alles in allem keine gute Ausgangsposition für eine gelingende Beziehung. Doch wie schafft ihr es jetzt, eure Beziehung und Covid-19 so zu vereinbaren, dass eure Liebe das alles heil übersteht?
Ich habe mich diesem Thema mal angenommen, weil es mich momentan selbst betrifft. Und es ist sehr schön zu beobachten, wie meine Beziehung sich immer wieder selbst „regeneriert“, wenn es mal schwieriger wird.
Was ich hier erleben darf, möchte ich gerne mit dir teilen. Vielleicht kannst auch du davon profitieren.
1. Beziehung und Covid-19 erfordern, dass ihr miteinander sprecht
Miteinander sprechen zählt für mich zu den absoluten Grundpfeilern einer Beziehung. Und Covid-19 legt nochmal eine Schippe obendrauf. Denn nur so kannst du erfahren, oder dein Partner von dir, was gerade in seinem Kopf vorgeht.
Vielleicht weiß dein Partner momentan gar nicht, wie belastend die ganze Situation für dich ist. Denn natürlich ist er auch gerade sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf der Spur zu bleiben.
Aber wenn ihr miteinander sprecht, wisst ihr, wo der andere momentan jeweils steht. Und so könnt ihr euch besser in ihn hineinfühlen und auch Verständnis aufbringen, wenn der andere ein scharfes Wort gegen euch richtet, sich zurückzieht oder total gereizt reagiert. Deshalb: Sprecht nochmal mehr als in „normalen“ Zeiten!
2. Zeigt euch eure Gefühle
Ich glaube, die meisten von uns wollen diese blöde Phase einfach nur noch hinter sich bringen. Vielleicht wartest du ja auch gerade schon auf Weihnachten, um endlich mal ein anderes Gesicht als deinen Partner zu sehen. Das ist vollkommen okay.
Aber genau dann ist es wichtig, dass ihr euch eure Gefühle zeigt und sie nicht wegsperrt. Denn so verschließt ihr euch voreinander. Im schlimmsten Fall platzt dein Gefühlschaos irgendwann aus dir heraus, und zwar so, dass dein Partner völlig unerwartet eine ganz schöne Klatsche von dir kriegt.
Deshalb versuche lieber, deine Gefühle mitzuteilen und zu zeigen, und fordere auch deinen Partner dazu auf. Ein Weinausbruch, ein Wutausbruch? Das ist menschlich und total okay.
Und so staut sich dein Frust nicht ungehemmt an, bis du irgendwann explodierst – und deinen Partner aus Versehen zum Mond schießt.

3. Sucht gegenseitig eure Nähe
Körperliche Nähe ist überaus wichtig für eine gesunde Entwicklung, wie verschiedene Studien schon aufgezeigt haben. Aber auch Erwachsenen hilft sie enorm bei der Stressbewältigung. Zum Beispiel schlägt das Herz von Menschen, die häufiger umarmt werden, wesentlich ruhiger als bei „Unterumarmten“.
Doch gerade jetzt vernachlässigt ihr vielleicht eure Kuschel- und Sexeinheiten, weil du oder dein Partner dauerhaft lamentiert oder einfach nur seine Ruhe haben will.
Hier solltet ihr versuchen, bewusst entgegenzusteuern. Ruft wieder das Kuscheln und Sex auf den Wochenplan. Denn körperliche Nähe löst verschiedene Hormone aus, die stimmungsaufhellend und bindend wirken.
Das sorgt für Spannungsabbau und eben dafür, dass ihr euch wieder stärker aneinander bindet. Wichtig, damit ihr jetzt zu dieser strapazierenden Zeit nicht auseinanderdriftet.
4. Beziehung und Covid-19: Mehr Raum auf weniger Platz
Wenn ihr nicht in einer Fernbeziehung lebt, hockst du natürlich gerade ständig mit deinem Partner zusammen. Im schlimmsten Fall dauerhaft in einem Raum. Da mal Luft zum Atmen zu haben, ohne, dass dein Partner zwangsläufig seine Nase reinstecken muss, ist schon eine Kunst.
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass du oder dein Partner sich mal „ausklinken“ kann. Lies einfach mal was, gucke fernsehen, gehe joggen, höre Musik oder arbeite an deinem Projekt. Und zwar ganz ohne deinen Partner.
Und andersherum: Gib auch deinem Partner seinen Raum. So kannst du den Spannungen, die zwangsläufig aus dem „zu viel“ entstehen, die Kraft nehmen. Und vielleicht nebenbei dafür sorgen, dass dein Partner wieder interessanter für dich wird.
5. Setzt euch feste Grenzen
Nicht nur Raum geben, sondern auch Grenzen aufzeigen ist momentan notwendig. Denn auch wenn die Grenzen physisch vielleicht schlecht umsetzbar sind, weil ihr vielleicht auf 30qm² zusammengepfercht seid, sollten sie zumindest psychisch gesetzt werden.
Vermittle dir und deinem Partner, was okay ist und was nicht mehr geht. Versuche dabei, nicht deinen Partner anzugreifen, sondern deine Grenze durch deine Gefühle zu untermauern.
Zeige auch Verständnis für seine Bedürfnisse. Zum Beispiel ist bei jeder Kleinigkeit in die Luft zu gehen blöd für deinen Partner. Oder dauerhaft deine schlechte Laune an ihm auszulassen.

Was zum Beispiel okay sein kann: Deinen Partner auch mal zu „nerven“, um deine überschüssige Energie abzulassen. Auch hilfreich: Sich einfach mal zu „prügeln“ wie Kinder, das baut Stress ab. Setzt euch eigene Grenzen, was geht und was zu viel ist.
6. Trainiere dein Mindset gerade jetzt
Mindsettraining ist nicht nur zu Corona-Zeiten wunderbar, aber dann besonders wichtig. Denn wenn du hier deinen Kopf dauerhaft mit schweren Gedanken belastet, wird es noch schwieriger, die strapaziöse Situation auszuhalten.
Deshalb mache bewusstes Mindsettraining. Wie das aussieht, kannst du selbst entscheiden. Meditiere, sprich in Gedanken oder laut positiv zu dir, oder schaue dir meinen Artikel zum starken Mindset an.
Gib dir selbst die Chance, das Beste aus dieser Situation zu machen. Schließlich ist es wesentlich einfacher für deine Beziehung, wenn du glücklich und zufrieden – oder zumindest halbwegs zufrieden – bist.
Und wahrscheinlich auch viel angenehmer für deinen Partner, der mit dir zusammenlebt!
Ich weiß: Eine Beziehung und Covid-19 auf einmal unter einen Hut zu kriegen, kann schon herausfordernd sein. Hinzu kommt noch, dass jeder in seinem ganz eigenen Stadium der Beziehung lebt.
Vielleicht seid ihr noch frisch verliebt, da kann man die überschüssige Zeit natürlich besonders gut für viel Nähe nutzen. Vielleicht seid ihr aber gerade auch in der Phase, wo euch alle negativen Seiten eures Partners auffallen. Dann noch Covid-19, wo ihr praktisch nicht ausbüxen könnt, erfordert jede Menge zusätzliche Energie.
Egal, wo ihr steht: Macht das beste aus dieser Situation! Und versucht, sie als eine Lehre, eine Herausforderung zu sehen. Was kannst du für dich, und was könnt ihr gemeinsam aus dieser Situation mitnehmen? Ihr kriegt das hin!
Herzlich, Sabrina
Je kleiner das Haus oder die Wohnung, umso herausfordernder können Beziehung und Covid-19 werden. Wie geht es dir denn gerade mit der Situation? Und wie meisterst du deine Beziehung und Covid-19? Schreib es gerne in die Kommentare, ich freue mich auf deine Sichtweise!
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