„Wie werde ich authentisch?“ – 8 Hilfestellungen, damit du dich zeigst

Zeige dich authentisch

„Der große Mensch lebt in Frieden mit sich selbst,
der gemeine macht sich ständig Sorgen.” Konfuzius

Lesezeit: 4 Minuten

Schon seit längerem versuche ich, einen Beitrag über das „Echtsein“, das „authentisch“ sein zu schreiben. Ich hadere immer wieder selbst damit, wie dieses „sei einfach so, wie du bist“ funktioniert. Was soll ich dazu schon schreiben?

Nach ein bisschen überlegen habe ich diesen Ansatz gefunden: Echt bleiben. Ehrlich schreiben. Nicht so tun, als hätte ich die einzig wahre Lösung parat, denn die gibt es ohnehin nicht. Aber was es gibt, sind Hilfen aus der Persönlichkeitsentwicklung, die uns beim authentisch sein unterstützen können.

In diesem Beitrag möchte ich mir deshalb mit dir anschauen: Was sind die Herausforderungen dabei, sich authentisch zu zeigen? Und wie können wir es allen Schwierigkeiten zum Trotz schaffen?

Authentisch sein heißt: Sich und seine Bedürfnisse zeigen

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du mit dem authentisch sein genauso Schwierigkeiten hast wie ich. Es gibt diese Menschen, die einfach sind und sich auch so zeigen. Die sagen: „Wenn er oder sie mich nicht mag, soll er oder sie doch einfach gehen!“ Ich kann tatsächlich nicht sagen, wie viel Wahrheit dahintersteckt. Bei manchen sicher viel, aber bestimmt nicht bei allen.

Und dann gibt es noch uns. Auch wenn wir schon „viel durchgemacht“ haben, sind wir immer noch sehr unsicher und kümmern uns um die Gedanken und das Wohlbefinden anderer. Bestimmt hin und wieder etwas zu stark. Denn eigentlich geht es beim authentisch sein ja darum: Sich selbst und seine Bedürfnisse zu zeigen.

Teamplay und Selbstentfaltung

Und damit halten wir gerne mal hinterm Berg, weil es uns wichtig ist, was andere denken. Wir wollen gemocht werden. Aus evolutionsbiologischer Sicht ein sicheres Prinzip: Wer früher nicht seine eigenen Bedürfnisse zugunsten der Gruppe zurückgeschraubt hat, stand schnell allein da und wurde „vom Säbelzahntiger gefressen“. Das Dazugehören-Wollen ist wie unser Selbstentfaltungsbedürfnis auch natürlich und ausgesprochen wichtig. Wir schätzen unsere Mitmenschen und sind Teamplayer. Darauf können wir stolz sein!

Genauso, wie wir auch stolz auf uns sein und unsere eigenen Bedürfnisse etwas mehr achten können – etwas, woran wir vielleicht noch arbeiten sollten. Denn das, was uns vom authentisch sein abhält, ist oft die Frage: „Bin ich wirklich gut genug, einfach so, wie ich bin?“

8 Hilfestellungen, damit du dich zeigst

1. Arbeite an deinem Selbstbewusstsein

Eine Frage, die sehr viel mit Selbstannahme und Selbstbewusstsein zu tun hat. Und hier brauchen wir auch gar nicht mit dem Vergleichen anfangen. Jeder hat eine ganz individuelle Ausgangssituation, weshalb Selbstbewusstsein manchen leichter und anderen schwerer fällt. Wir müssen daran stärker arbeiten, aber auch selbstbewusste Menschen sind immer wieder unsicher im Leben – oder haben ganz andere Herausforderungen, die uns wiederum sehr leicht fallen. Und ein ganz wichtiger Aspekt: Unser mangelndes Selbstbewusstsein ist ein Mehrwert für die Welt.

– Wie bitte?

2. Wechsle die Perspektive

– Genau. Ich habe zum Beispiel deshalb mit diesem Blog angefangen, um Menschen wie uns zu unterstützen. Vielleicht bist du auch Blogger/in, ehrenamtlich tätig oder schreibst wunderschöne Gedichte? Oder nichts davon, aber dafür fühlen sich Menschen in deiner Nähe einfach wohl. Wechsle die Perspektive. Anstatt dich für deine vermeintlichen Fehler anzuklagen, erkenne den Mehrwert in ihnen. Oft sind wir selbst es, die uns die Steine in den Weg legen. Tun wir das nicht, ist das Leben so viel einfacher.

Legen wir uns nicht selbst so viele Stein ein den Weg.

3. Stärke deine Stärken

Wir sind alle einzigartig. Du hast am meisten zu bieten, wenn du zu dir und deinen einzigartigen Fähigkeiten stehst. Glaube mir, du hast fantastische Stärken! Wir sehen sie nur oft nicht, weil sie für uns selbstverständlich geworden sind. Dann achten wir lieber mehr auf die Stärken anderer, die oft entgegengesetzt zu unseren eigenen stehen. Schraube aber nicht an deinen Schwächen herum, mache deine Stärken lieber noch stärker. Ein Beispiel: Ich könnte mit Ach und Krach eine mittelmäßige Mathematikerin werden. Oder mit Spaß und Elan eine wirklich gute Bloggerin. Woran hätten die Welt und ich wohl mehr Freude?

4. Stärke deine innere Stimme

„Woher weiß ich denn, wer ich bin und was ich will?“, war eine damals ziemlich vehement hervorgebrachte Frage von mir. Die Antwort damals von meinem Freund: „Indem du in dich hineinhorchst und schaust, was du jetzt am liebsten machen würdest.“ Ich hatte keine Ahnung, ehrlich. Diese Stimme in mir, was ich eigentlich will, wird nämlich in Anwesenheit von anderen manchmal ganz gaaanz leise. Meine Aufgabe deshalb: Diese Stimme zu stärken. Ihr zuzuhören. Ich bin mir sicher, dass auch du deine Stimme wieder etwas lauter werden lassen darfst, um dich authentisch zu zeigen.

5. Setze Grenzen

Viele sprechen auch davon, „Grenzen zu setzen“. Ich glaube aber, das ist erst der zweite Schritt. Im ersten Schritt dürfen wir unsere Bedürfnisse erkennen, und erst danach lernen wir, sie auch durchzusetzen. Zudem gibt es auch nicht immer „klare Grenzen“. Das Innen und Außen verschwimmt ganz oft und ist in meinen Augen nicht zu trennen. Du reagierst auf dein Außen und dein Außen reagiert auf dein Innen. Ein Wechselspiel, bei dem man nicht genau sagen kann, wann das eine aufhört und das andere anfängt.

6. „Wer bin ich jetzt gerade nicht?“

Genauso verhält es sich auch nur in unserem Inneren. Wir sind so komplizierte Wesen mit so vielen verschiedenen Bedürfnissen, dass wir gar nicht immer genau sagen können „Das bin ich!“ Wir haben viele Facetten. Mal sind wir laut, dann leise. Mal lieben wir es in der Gruppe zu sein, dann bevorzugen wir den einsamen Abend vorm Fernseher. Das „Echtsein“ ist deshalb kein „ich bin jetzt so, und niemals anders!“, sondern ein stetiges Hineinfühlen in sich selbst und schauen „Wer bin ich jetzt gerade?“. Hier kann auch helfen, mal die Frage umzudrehen: „Was will ich jetzt gerade nicht?“ oder „Wer bin ich jetzt gerade nicht?“ oder „Wem möchte ich jetzt gerade nicht gefallen?“ – das kann mehr Klarheit schaffen.

Authentisch sein heißt, alle Facetten zu zeigen.

7. Gib den Kampf auf

Gefallen lässt sich ja auch sehr mit dem „Mehrwert“ in Verbindung bringen. Du willst jemandem Mehrwert schenken, dich „wertvoll“ machen. Vielleicht sind das gerade die Menschen, die du nicht in deinem Leben brauchst. Du musst nicht dafür kämpfen (oder das Gefühl haben, darum kämpfen zu müssen), dass die Menschen deinen Wert sehen. Du musst nicht ständig „abliefern“. Lehne dich zurück und schau, was passiert. Lass los. Sei dir sicher: Du gibst am meisten, wenn du einfach nur du bist. Denn du bist einzigartig und hast jede Menge zu bieten.

8. Zeige dich nur authentisch, wenn du es auch willst

Und wenn du nicht loslassen kannst: Manche Menschen sind auch nicht dafür gemacht, dass wir uns ihnen zeigen. Im Grunde genommen gibt es nur wenige Dutzend Menschen im Leben, die uns richtig kennenlernen dürfen. Zeige dich nur, wenn du es auch wirklich willst. Wir haben unsere Gründe, wenn wir es nicht tun. Nimm diesen Schutzmechanismus im Zweifelsfall ernst, er bewahrt uns vor Verletzungen.

Wie werde ich authentisch?

Wir sollten deshalb gar nicht den Anspruch an uns haben, uns immer authentisch zu zeigen. Es sollte zu uns und unseren Bedürfnissen, aber auch zur Situation passen. Es ist nicht hilfreich, wenn du auf der Arbeit einfach aufstehst und gehst mit der Begründung „Ich bin jetzt authentisch!“ Wichtig ist, dass es dir gut geht und du einen gesunden Mittelweg findest. Ich freue mich, wenn dir deshalb die ein oder andere Hilfestellung gefallen hat und du sie für dich in den Alltag mitnehmen kannst.

Herzlich, Sabrina

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Titelbild: katyandgeorge/Pixabay; Bild 1: sarajuggernaut/Pixabay; Bild 2: 512893/Pixabay

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