Aufmerksamkeit: So nutzt du sie für ein zufriedeneres Leben

Aufmerksamkeit

Lesezeit: 5 Minuten

Aufmerksamkeit – viel zu oft verschwenden wir sie an die falschen Dinge oder widmen ihr keine … Aufmerksamkeit. Doch es ist unsere Aufmerksamkeit, die darüber entscheidet, wie wir unsere Welt wahrnehmen. Im Folgenden erfährst du deshalb, wie du sie bewusst für ein erfüllteres und zufriedeneres Leben nutzen kannst.

Was ist Aufmerksamkeit und was bringt sie dir?

Deine Aufmerksamkeit ist ein Filter, mit der du die Welt um dich herum wahrnimmst. Jeden Tag prasseln Millionen von Reizen auf dich ein – aber du nimmst nur einen winzig kleinen Teil davon bewusst wahr: Den, dem du deine Aufmerksamkeit schenkst.

Je nachdem, wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst, nimmst du Dinge wahr, die andere nicht wahrnehmen – und umgekehrt. Glaubst du an das Gute im Menschen, wirst du es auch in jeder Person finden, weil du bewusst deine Aufmerksamkeit darauf richtest.

Glaubst du allerdings an das Schlechte im Menschen, dann wirst du auch in jedem Menschen das Schlechteste finden können. Das begründet übrigens auch, warum Glaubenssätze in der Regel wahr werden. Gedanken wie „Ich kann das nicht“ oder „Ich glaube an mich“ richten deine Aufmerksamkeit auf deine selbstprophezeienden Worte – die schließlich zur Wahrheit werden. Du kannst dich mit deiner Aufmerksamkeit also bewusst kleinhalten oder stärken.

Konkret entscheidet deine Aufmerksamkeit darüber …

  1. wie widerstandsfähig du bist. Wenn du dich auf das Positive und deine Ziele fokussierst, verlieren die negativen Seiten des Lebens an Bedeutung. Der Mentaltrainer für Spitzensportler zum Beispiel, Thomas Sammut, ist davon überzeugt, dass die mentale Leistung zukünftig der Schlüssel zu Höchstleistungen sein wird.
  2. dass du klarer siehst. Du wirst schneller Chancen und Potenziale in deinem Leben erkennen. Das können berufliche Chancen, gelingende zwischenmenschliche Beziehungen oder gesündere Ernährung sein, mit denen du dich insgesamt wohler fühlst.
  3. wie kreativ und produktiv du bist. Das kann sich auf effizienteres Arbeiten oder ein erfüllendes Hobby beziehen. Aber auch bei Abschalten, Ruhe und Entspannung unterstützt dich deine Aufmerksamkeit. Ich habe es ausprobiert und kann es bestätigen.

Unwillkürliche und willkürliche Aufmerksamkeit

An dieser Stelle möchte ich gerne näher auf den dritten Punkt eingehen. Vielleicht kennst du es auch von dir, dass du manchmal sehr hart zu dir selbst wirst. Zum Beispiel, wenn du dich konzentrieren willst und es einfach nicht klappt. Das lässt sich auch ganz einfach erklären: Es gibt die sogenannte willkürliche und die unwillkürliche Aufmerksamkeit. Die erste ist die, die du bewusst steuerst und die andere diejenige, die du nicht steuern kannst (beispielsweise Tagträume).

Willkürliche Aufmerksamkeit

Deine willkürliche Aufmerksamkeit nutzt du beispielsweise für deine Arbeit oder um rational deine Herausforderungen zu lösen. Auch bei Meditationen oder anderen Persönlichkeitstechniken wie der Glücksformel nutzt du deinen willkürlichen Fokus. Vielleicht kennst du diesen Flow-Zustand oder das großartige Gefühl, wenn du etwas geschafft hast und zufrieden bist. Deine willkürliche Aufmerksamkeit unterstützt dich deshalb ganz wesentlich bei einem glücklicheren Leben.

Allerdings ist dieser Aufmerksamkeitszustand von uns allen auch begrenzt. Wir können ihn aber wie einen Muskel trainieren. Ein gesundes Maß an Disziplin und Konzentration ist gut, aber ich persönlich halte auch nichts von Zwang – wenn’s nicht mehr geht, geht’s einfach nicht. Eine bewusste Pause von einer halben Stunde kann Wunder wirken. Finde deine Methode, mit der du dich wohlfühlst.

Unwillkürliche Aufmerksamkeit oder Mindwandering

Auch deine unwillkürliche Aufmerksamkeit oder das „Mindwandering“ tragen zu einem erfüllten Leben bei. Ich bin mir sicher, du kennst dieses Mindwandering: Du sitzt im Zug, auf dem Klo oder gehst spazieren und deine Gedanken schweifen. Und dann bist du wieder bei dem Thema, bei dem du schon 100 mal warst.

Das Mindwandering ist oftmals ein sehr angenehmer und entspannter Zustand deines Gehirns, über den du deine bewusste Aufmerksamkeit auflädst. Zugleich ist er ein Verarbeitungsmodus, bei dem Herausforderungen und Ideen angegangen werden. Eine Art freies Denken.

Bestimmt hattest du auch schon mal den bekannten „Geistesblitz“ unter der Dusche. Deshalb ist es auch völlig okay und regenerierend, auf der Arbeit auch mal scheinbar „gedankenverloren“ aus dem Fenster zu starren. Wichtig ist, ein gutes Gleichgewicht aus unwillkürlicher und willkürlicher Aufmerksamkeit zu finden, um für dich die richtige Portion an Zufriedenheit zu finden.

Beobachte dich!

Um deine Aufmerksamkeit bewusst für dich zu nutzen und deine Zufriedenheit zu steigern, solltest du zunächst eine Analyse durchführen, worauf dich dich eigentlich den Tag über konzentrierst. Hier hilft ein Tagebuch beziehungsweise ein Morgen- oder Abendjournal, um deine Gedanken aufzuschreiben.

Es hilft auch für den Anfang, wenn du dich bewusst dabei beobachtest, was du so wahrnimmst und denkst. Wahrscheinlich werden dir viele Sachen bekannt vorkommen, und vielleicht bist du auch ein bisschen schockiert darüber, wie negativ du manchmal bist. Aber solange das nicht überhand nimmt, ist es kein Grund zur Sorge.

Im nächsten Schritt kannst du dir überlegen, was du eigentlich denken willst. Wohin deine Aufmerksamkeit fließen soll. Nur, wenn du dir ein bewusstes Ziel setzt, kannst du auch wirklich nachhaltig deine Aufmerksamkeit in diese Richtung lenken.

Fokussiere dich zum Beispiel auf eines deiner Herausforderungen. Du willst nicht mehr von dir denken, dass du etwas im Leben nicht schaffen kannst? Dann tue es so wenig, wie du nur kannst. Außerdem habe ich dir hier noch einen weiteren spannenden Tipp zusammengefasst, der maßgeblich über dein Glückslevel und deine Zufriedenheit entscheiden kann.

Enger und weiter Fokus

Enger Fokus

Klingt hochgegriffen? Vielleicht, aber ich betone es so, weil es meine persönliche „Erkenntnis des Monats“ ist: die faszinierende Funktion vom engen und weiten Fokus. Ein enger Fokus lenkt deine Aufmerksamkeit auf kleine Ausschnitte – du verlässt den „Überblick“ über deine Umwelt zugunsten penibler Detailarbeit.

Er ist zum Beispiel wesentlich, um deine Arbeit zu erledigen, diesen Blogartikel zu lesen oder einfach auch deine Einkaufsliste zu verstehen und die entsprechenden Produkte aus den Regalen zu fischen (hättest du deinen engen Fokus nicht, wäre dein Einkaufswagen sicherlich sehr sehr voll am Ende – nur um doch nicht das drin zu haben, was du eigentlich brauchst).

Jedoch geht der enge Fokus meist Hand in Hand mit einer tendenziell negativeren Einstellung. Je enger der Fokus, desto stärker spürst du sie. Bestes Beispiel: Du grübelst oder bist verärgert, und alle deine Gedanken konzentrieren sich nur auf diesen einen zentralen Punkt in deinem Leben. Okay, du hast diese eine Aufgabe vielleicht nicht geschafft – aber alle anderen Aufgaben, die du super gemeistert hast, die existieren in dem Moment gar nicht mehr für dich. Das kann sehr belastend sein.

Weiter Fokus

Hier kann ein weiter Fokus helfen. Ein weiter Fokus ist unmittelbar mit einem Überblick verbunden, der es dir sprichwörtlich ermöglicht, nach links und rechts zu schauen. Dafür fehlt dir natürlich der Zugang zu tieferen, komplexeren Details und Konzentration. Dieser breitere Fokus ist zum Beispiel aktiviert, wenn du einen Text überfliegst, durch die Stadt bummelst oder frisch auf einer Party ankommst und dir einen ersten Überblick verschaffst. Der weite Fokus ist eng an eine positivere Einstellung gekoppelt.

Wenn du gerade grübelst, kannst du deinen Fokus mit einem einfachen Gedanken vergrößern: „Ich erweitere jetzt meinen Fokus.“ Oder aber du konzentrierst dich bewusst auf andere Dinge. Wenn du für deine eigene Herausforderung einfach keine Lösung findest, überlege doch mal, was du einer Freundin in deiner Situation raten würdest!

Außerdem kannst du auch bewusst deine Gedanken genau in die entgegengesetzte Richtung lenken, die sie gerade einschlagen. Ich weiß, das ist schwer, gerade wenn du dich niedergeschlagen fühlst. Aber wenn du zum Beispiel wieder das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein, denke an genau die Dinge, die das Gegenteil beweisen. Gegenteiliges Denken trainiert dein Gehirn auf eine ganz neue Art und Weise, weil alte, „eingeschworene“ Synapsen in deinem Gehirn plötzlich vernachlässigt und neue Stränge geknüpft werden.

Deine Aufmerksamkeit bestimmt dein Leben

Wie du siehst, ist Aufmerksamkeit vielfältig einsetzbar und zugleich etwas ungemein Wichtiges, dem wir uns in der Regel viel zu wenig widmen. Doch sie bestimmt, wie wir unser Leben wahrnehmen und führen. Wir sollten sie definitiv besser auf dem Schirm haben. Und besonders der enge und weite Fokus können dir helfen, bewusst aus negativen Gedankenkarussells auszusteigen und zufriedener durchs Leben zu gehen. Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei!

Herzlich, Sabrina

Jetzt bist du dran: Wie gefällt dir dieser Beitrag? Hast du dich vorher schon mal intensiv mit deiner Aufmerksamkeit beschäftigt? Hast du Anregungen oder Fragen? Ich freue mich auf deine Gedanken!

Titelbild: SarahRichterArt/Pixabay; Bild 1: JoshuaWoroniecki/Pixabay; Bild 2: geralt/Pixabay

Dieser Artikel ist inspiriert von einem Artikel des sehr zu empfehlenden Blogs Habitgym.

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