3 Do’s und Don’ts, mit denen du negativen Menschen wirklich helfen kannst

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Lesezeit: 4 Minuten

Hast du schon mal eine Situation erlebt, in der dir jemand dein Herz ausschüttet? Und du merkst, dass diese Person eine sehr negative Einstellung gegenüber diesem Thema vertritt? Zornig oder todtraurig ist? Du möchtest diesem Menschen wirklich helfen und ihn aus seinen Zwängen befreien?

Hier erfährst du 3 Do’s und Don’ts, mit denen du deinem Gegenüber zeigst, dass du wirklich für ihn da bist. Dass du ihm helfen willst. Und sein in dich gesetztes Vertrauen genau richtig ist.

1. Do: Zeige, dass du die Person ernstnimmst

Das allerwichtigste ist: Zeige, dass du der Person wirklich zuhörst und sie ernstnimmst. Die Person hat in dem Moment deine volle Aufmerksamkeit. Kein Handy, kein Blick aus dem Fenster, keine scheinbar nebensächlichen Tätigkeiten.

Unterbewusst merkt die Person, ob sie gerade deine Nummer 1 ist oder nicht. Wenn sie spürt, dass du wirklich auf sie fokussiert bist und ihr zuhörst, wird sie mehr erzählen und sich bestärkt fühlen.

Du kannst auch zusätzlich sogenannte „Telefongeräusche“ einbauen: Ein Nicken, ein verständnisvoller Blick oder ein kurzes „Mhm“. Mehr braucht’s in der Regel nicht.

2. Do: Umschreibe das Gesagte

Wenn du das geschafft hast – und ja, das ist manchmal gar nicht so einfach! –, braucht es meist nicht mehr viel. Um sicherzugehen, dass du alles richtig verstanden hast, wiederholst du das Gesagte. Umschreibe es mit deinen eigenen Worten. Dadurch fühlt sich dein Gegenüber verstanden, öffnet sich zunehmend und erzählt meistens weiter.

Es geht hierbei gar nicht darum, sofort eine Lösung auf den Tisch zu buttern. Das ist Bevormundung. Es geht darum, dass der Mensch sich verstanden und gesehen fühlt. Dadurch kann er neues Vertrauen in die Welt schöpfen, auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist. Und sich mal richtig aussprechen. Reden hilft.

3. Do: Formuliere eine zusammenfassende Frage

Auch das dritte Do bezieht sich ganz auf dein Gegenüber. Wenn die Person zum Beispiel schildert, dass sein Partner nie den Müll rausbringt und zu viel unterwegs ist, kannst du eine zusammenfassende Frage dazu stellen.

Worum geht es dieser Person wirklich? In diesem Fall kann es sein, dass sie sich einfach nicht genug von ihrem Partner geschätzt fühlt. Formuliere das als Frage, das schließt Bevormundung aus und gibt dem anderen Raum, darüber nachzudenken.

Wenn es stimmt, dann hast du der Person großartig geholfen! Sie weiß jetzt, was sie wirklich stört. Dadurch kann sie ganz anders mit dem Thema umgehen. Und wenn es nicht stimmt, wird die Person trotzdem zum Nachdenken angeregt. So oder so hilfst du der Person, ihre Gedanken zu sortieren.

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Ich weiß, das klingt ziemlich schlicht und einfach. Das soll alles sein?, fragst du dich vielleicht. Ja, ganz genau. Nur das. Und das allein kann für dich vielleicht schon ziemlich schwierig sein, weil du vielleicht gerne mehr tun möchtest. Aktiver sein möchtest. So etwas fordert die heutige Welt in der Regel von uns. Aktiv, sofort zur Stelle sein.

Deshalb zeige ich dir hier noch 3 Don’ts, die sicherlich sehr gut von dir gemeint sind … meistens aber weniger hilfreich als gedacht.

1. Don’t: Eine positive Wand mauern

Versuche nicht, gegen die Negativität deines Gegenübers zu „mauern“. Das heißt, du hast sofort eine Lösung oder positive „Verhaltensanleitung“ parat: „Aber so und so kannst du das doch nicht sehen! So solltest du es machen!“ Die Konsequenz: Du nimmst den anderen gar nicht wirklich wahr. Du versuchst ihn stattdessen zu bevormunden.

Außerdem, egal wie recht du vielleicht mit deinen Aussagen hast: Wahrscheinlich dringen deine gut gemeinten Tipps gar nicht durch die negative Brille des anderen durch. Sie passen einfach gerade gar nicht in seine Weltsicht. Deshalb kannst du ihm deine auch nicht aufdrängen.

2. Don’t: Beipflichten

Die nächste Option ist, auch in das negative Bild zu verfallen. „Ja, da hast du recht! Geht gar nicht!“ Auch das ist ein beliebter Ansatz, eben weil er so schön einfach ist. Der andere fühlt sich bestätigt und kann so richtig loswettern.

Mit dem Beipflichten hilfst du der Person aber nicht langfristig. Im Gegenteil, du bestärkst sie damit in ihrem negativen und ohnmächtigen Weltbild. Sie bleibt in der Opferrolle, in der sie gemütlich weiterwettern kann, aber nichts an der Situation ändern wird. Das kommt keinem der Beteiligten zugute und zieht dich im schlimmsten Fall selbst runter.

3. Don’t: „Wie kann ich helfen?“

Eine weitere beliebte Technik ist, dass du dich für das Vertrauen der anderen Person bedankst. Aber auch das kann schnell pseudo-gutgemeint und unangemessen wirken und verunsichert dadurch den anderen. Im Anschluss kommt dann die Pointe: „Wie kann ich dir helfen?“

Naja, mal ehrlich, wenn die Person sich zornig oder todtraurig über etwas beklagt, dann kann sie sich in dem Moment selbst nicht helfen. Woher soll sie wissen, wie du ihr helfen kannst? In den seltensten Fällen kommt etwas Produktives dabei raus, sondern meistens nur „Bestätige mich in meinem Selbstmitleid“ oder „Planen wir gemeinsam Rache!“


Generell gilt: Weniger ist mehr. Das heißt: Nimm dich selbst zurück und rücke den anderen in den Vordergrund. In der heutigen Zeit, in der alles schnell-schnell gehen muss und Lösungen ungefragt vor den Latz geknallt werden, ist das zugegeben oft gar nicht so einfach.

Wenn du aber davon absiehst, andere bevormunden zu wollen, werden sie sich aus eigener Kraft entwickeln. Lösungen suchen. Verantwortung übernehmen.

Du kannst sie dabei begleiten und unterstützen – aber du solltest dich zurückhalten, ihnen deine vorgegebene Lösung aufs Brot zu schmieren. Schon allein deshalb nicht, weil jeder seine eigenen Strategien entwickelt, mit Herausforderungen umzugehen. Wenn du ihn nur lässt.

Ich wünsche dir alles Gute dafür! Von Herzen, Sabrina

Natürlich kannst du in ernsten Fällen nur bedingte Hilfe leisten. Wenn du merkst, dass die Person schon länger tieftraurig ist, zum Beispiel nicht mehr aufstehen will und allgemein depressiv wirkt, solltest du dich lieber bei der Deutschen Depressionshilfe informieren.

Wie gefällt dir dieser Text? Welche Do’s und Don’ts hast du für eine gute Kommunikation anzufügen? Hast du schon Erfahrungen damit sammeln können? Was möchtest du hören, wenn du eine total negative Einstellung zu einem Thema entwickelt hast?

Diese wunderbaren Do’s hat mir Bastian Toborg gezeigt. Vielen, vielen Dank dafür! Ich finde die Zeit mit dir immer großartig und freue mich mega darüber, wie viel ich von dir lernen darf!

Du bist selbst manchmal sehr negativ? Dann gibt’s hier ein Text für dich, mit dem du Pessimismus etwas positiver betrachten kannst!

Oder möchtest du ein Thema endlich loslassen?

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